Mund-Nase-Masken werden zugunsten des Kinderhospizes verkauft Fenna (12) näht für Nachbarn

Wuppertal · Fenna Steveker stellt den so dringend benötigten Schutz aus Stoffresten her. Der Erlös wird gespendet.

 Fenna Steveker nutzt ihre Nähmaschine, um Nachbarn mit Mund-Nase-Masken zu versorgen.

Fenna Steveker nutzt ihre Nähmaschine, um Nachbarn mit Mund-Nase-Masken zu versorgen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Mund-Nase-Masken sind derzeit ein begehrtes Gut. Die zwölfjährige Fenna Steveker näht deshalb für die ganze Nachbarschaft am Katernberg Masken und sammelt damit Geld für das Kinderhospiz Burgholz. 162 Euro hat sie damit schon zusammenbekommen.

Die Nähbegeisterung von Fenna begann, als ihr die Eltern vorletztes Weihnachten einen Nähkurs schenkten. Die Nählehrerin – eine Freundin der Eltern – kommt seitdem häufig samstags vorbei, um mit Fenna zu nähen. Das Mädchen schneiderte sich ein Kleid und einen Rock, für den Großvater eine Kochschürze und für den Vater eine Schlafanzughose. „Oft mache ich auch Kissen zum Verschenken“, erzählt sie. Zum Geburtstag hat sie eine neue Nähmaschine bekommen. „Sie kann 99 verschiedene Stiche; aber manchmal bricht die Nadel ab“, sagt Fenna.

Anfangs nähte sie erst einmal Masken für die ganze Familie. Nachdem Eltern und Brüder versorgt waren, schickte sie die Masken an die Großeltern. Ihre Mutter kam dann auf die Idee, Masken für die Nachbarn gegen eine Spende für das Kinderhospiz anzubieten. Fenna entwarf deshalb einen Brief an die Nachbarn, druckte ihn 60 Mal aus und verteilte ihn in den Briefkästen. Inzwischen hat sie schon 25 Masken für Nachbarn genäht und weitere elf Bestellungen. Am Computer hat sie sich eine Tabelle erstellt mit den Bestellungen und dem eingenommenen Geld. Meist legt sie die Masken bei den Auftraggebern in den Briefkasten – ordentlich in Frischhaltefolie gewickelt. Diese werfen das Geld dann wieder bei Fenna ein. Manche haben die geforderten drei bis fünf Euro pro Maske deutlich aufgestockt für das Kinderhospiz.

Gummiband ist derzeit
nur schwer erhältlich

Stoffreste hatte die Zwölfjährige durch ihre verschiedenen Nähprojekte noch genügend übrig. „Auch zum Kindergeburtstag habe ich sehr viele Stoffe bekommen.“ Im Haushalt ihres Großvaters fand sie außerdem alte Servietten, die das Mädchen ebenfalls zu Mundmasken umfunktionierte. Ihre Nählehrerin hatte ihr ein einfaches Schnittmuster für die Masken gezeigt.

„Das Problem ist das Gummiband“, findet Fenna. Pro Maske benötigt sie 40 Zentimeter davon. In Läden ist Gummiband derzeit aber nur selten vorhanden, das hauseigene hat sie schon längst aufgebraucht. Die Oma hatte noch welches geschickt, und auch in der Nachbarschaft fragt sie immer nach Gummiband. Für die Nase näht sie den Metallstreifen eines Schnellhefters ein, damit die Maske gut auf der Nase sitzt. Zur Großunternehmerin möchte Fenna jedoch nicht werden. Sie möchte nur der unmittelbaren Nachbarschaft mit ihren Masken helfen. Und für nächste Bestellungen muss sie sowieso erst einmal Stoff und Band kaufen.

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