Zwiespalt der Gefühle

Man hört es immer wieder in Gesprächen mit Besuchern des Wuppertaler Zoos: Sie verlassen die Anlage mit gemischten Gefühlen. Zwar überwiegt die Freude an den Tieren, die sie beim Spaziergang durch eine herrliche Parklandschaft im Bergischen Land beobachten können, aber es mischen sich Bilder von Zoobewohnern dazwischen, in deren Fell man nun wirklich nicht stecken möchte.

Eisbärin Vilma, die rastlos immer wieder die gleichen Wege abspult, trübt nun einmal das Bild der niedlichen Anori, die nebenan im Wasser spielt. In manchen Fällen mag der Blickwinkel des Laien allzu menschlich und daher trügerisch sein. Doch das ändert nichts daran, dass am Ende eines Zoobesuchs der Eindruck zählt, den der Gast mit nach Hause nimmt. Viel stärker als früher achten Besucher auf das Verhalten und sichtbare äußere Wohlbefinden der Tiere — dem muss ein Zoo wie der Wuppertaler Rechnung tragen, wenn er seinen ausgezeichneten Ruf wahren will.

Der von Zoodirektor Ulrich Schürer mit Unterstützung des Zoovereins, vieler privater Spender und oft langjähriger Sponsoren begonnene Prozess, modernere, größere Gehege zu bauen, muss deshalb beschleunigt werden. Auf ihren Zoo sind die Wuppertaler stolz — und das muss so bleiben. Ein Selbstläufer ist aber selbst eine Institution wie der Zoo nicht.

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