Zwei Cronenberger auf Denkmal-Jagd in Wuppertal

260 Treffer: Barbara und Franz-Josef Flöth haben Parks und Gedenkstätten fotografiert.

Wuppertal. Eigentlich ist es Jan-Niklas zu verdanken, dass Wuppertal jetzt zwei neue Denkmal-Experten hat. „Opa, wer ist denn Mina Knallenfalls?“ hatte der elfjährige Enkel von Barbara und Franz-Josef Flöth wissen wollen. Natürlich bekam das Kind eine Antwort. „Aber ich dachte mir, es wäre doch interessant, mehr über Wuppertaler Denkmäler und Gedenkstätten zu erfahren“, sagt Franz-Josef Flöth.

Und so beschloss der Cronenberger, gemeinsam mit Jan-Niklas und seiner Frau, möglichst vielen Gedenkstätten, Gärten und Friedhöfen im Stadtgebiet einen Besuch abzustatten: „Wir haben das als Spaziergänge betrachtet — statt durchs Burgholz zu laufen, sind wir halt in Parks gewandert.“

Fast vier Monate lang war die Familie während des vergangenen Jahres in allen Wuppertaler Stadtteilen unterwegs, hat bei Wind und Wetter unzählige Bauwerke und Kunstwerke aufgespürt: Aussichtstürme, Brunnen, Denkmäler, Gedenksteine, Skulpturen. Einige Orte sind vielen Wuppertalern bekannt, andere waren schwerer zu finden. Und so manches Kunstwerk versteckte sich unter Wildwuchs oder Moos und machte die Suche spannend. Ein echtes „Kleinod“ bleibt für die Cronenberger „Der sterbende Krieger“ auf dem Ehrenfriedhof Lönsstraße. „Der hat uns besonders gut gefallen.“ Auf einer Freifläche befindet er sich und scheint mit brüchigem Blick anzuklagen.

„Dass diese nicht heldenhafte Darstellung des Todes von Walter Wolff das NS-Regime überdauert hat, liegt daran, dass das Denkmal einst im Besitz der Deutschen Bank war und erst in den 1960er Jahren zum Barmer Ehrenfriedhof überführt worden ist“, haben die Flöths zur Anlage notiert: „Der untere Teil mit der markanten Löwenskulptur des Bildhauers Paul Wynand und den Ruhestätten wurde bereits 1914 angelegt.“ Später sei die Anlage mehrfach erweitert worden: „Heute befinden sich hier 1255 Grabstellen aus den beiden Weltkriegen.“

Doch nicht nur für Kriegsgräberanlagen interessieren sich die Stadtspaziergänger, sondern auch für Skulpturen in Parks, in Gärten und an Häusern. „Wir waren vollkommen überrascht darüber, wie viel in dieser Stadt zu entdecken ist“, sagt Barbara Flöth.

Unterstützung bei der Recherche habe es von der Stadt gegeben: „Die Verwaltung hat uns sehr geholfen“, sagt Franz-Josef Flöth.

Großen Spaß habe ihnen die „Tour de Wuppertal“ gemacht, resümieren die Cronenberger. In den vergangenen Wochen haben sie sich hingesetzt und alle Informationen und Fotos geordnet. Herausgekommen ist eine in dieser Art einmalige Dokumentation Wuppertaler Gedenkstätten, Brunnenbauwerke, Skulpturen und Denkmäler in Parks und auf Friedhöfen. 260 echte Wuppertaler Fundstücke sind es geworden.

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