Wuppertal Zu dicke Betondecke: Der Zeitplan für den Döppersberg wackelt

Beim Bau von Busbahnhof und Parkhaus haben sich die ausführenden Firmen einen gravierenden Fehler geleistet.

Wuppertal: Zu dicke Betondecke: Der Zeitplan für den Döppersberg wackelt
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Im Sommer 2017 wird die B 7 wiedereröffnet, Ende 2018 müssen die Bauarbeiten am Döppersberg abgeschlossen sein. Doch während die Stadt bei den Tiefbauarbeiten voll im Zeitplan ist, wird die Luft beim Hochbau dünner. Schuld daran ist ein folgenschwerer Fehler, der den am Bau des Parkhauses beteiligten Firmen laut Angaben der Stadt beim Gießen einer Betondecke unterlaufen ist. Der sogenannte Gefällebeton auf einem Drittel des Parkdecks ist um einige Zentimeter zu hoch ausgefallen. Eine Gefällebetonschicht weist ein Gefälle auf und ist zur Entwässerung erforderlich, weil die Pläne der Stadt ein Parkhaus am Hauptbahnhof unter dem Busbahnhof vorsehen.

Udo Lauersdorf, Projektleiter der Stadt am Döppersberg, erläuterte den Mitgliedern der Bau- und Begleitkommission Döppersberg die Problematik. „Die Gespräche mit den in einer Arbeitsgemeinschaft am Hochbau beteiligten Firmen sind ein absolut zäher Prozess“, sagte Lauersdorf. Zum großen Ärger der Stadt gehe dabei viel Zeit ins Land. Noch gebe es ein Zeitpolster. „Die Luft wird aber immer weniger“, sagt Lauersdorf.

Alexander Schmidt (FDP) äußerte Zweifel, ob sich der Schaden rechtzeitig beheben lässt. Darauf entgegnete ihm Baudezernent Frank Meyer: „Das zu unterstellen, ist nicht statthaft. Wir sind nicht im Verzug, nehmen sie es wörtlich. Wir sind der Überzeugung, dass wir wie besprochen Ende 2018 fertig sind.“

Klaus-Jürgen Reese, Vorsitzender der Kommission, stellte klar, dass die erforderlichen Nacharbeiten nicht zu Lasten der Stadtkasse gehen werden: „Auch dieser Teil der Baustelle bleibt im Kostenrahmen.“ In den Nachtragsverhandlungen mit den Hochbaufirmen habe die Stadt erreicht, dass die Gewährleistung für Busbahnhof und Parkhaus von zwei auf 15 Jahre verlängert werde, um bei eventuellen Folgeschäden gewappnet zu sein. Sollte der Schadensfall eintreten, sei zudem eine nennenswerte Summe fällig. Inzwischen habe der Auftragsnehmer seinerseits Klage eingereicht, so die Stadt.

Der überschüssige Beton muss entweder komplett abgetragen oder abgefräst werden — was enorm aufwendig wäre. Eine Alternative sei die Verfüllung mit Edelsplitt zwischen der Gefällebetonschicht und den 24 Zentimeter dicken Stahlbetonplatten für den Busbahnhof. „Bis Weihnachten 2016 müssen Parkdeck und Mall wetterdicht sein“, sagte Udo Lauersdorf.

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