Mensch und Tier Zu Besuch beim Hundesportverein in Wuppertal (mit Bildergalerie)

Wuppertal · Der Hundesportverein Wuppertal West bietet verschiedene Sportarten für Vierbeiner an. Das hält auch Herrchen und Frauchen fit. Wir waren beim Training am Samstag dabei.

 Beim gemeinsamen Training müssen nicht nur die Hunde ihre Fitness unter Beweis stellen.

Beim gemeinsamen Training müssen nicht nur die Hunde ihre Fitness unter Beweis stellen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Der kleine Cowo steht schon bereit, ganz ohne Leine, der Schwanz wedelt vor Aufregung. Frauchen Ulla Beneke steht neben ihm. Hundetrainerin Gabriele Busch gibt das Startzeichen. Da schießen Mensch und Hund auch schon los, für Cowo geht es die grüne Rampe hinauf und wieder hinunter, bevor er mit einem mächtigen Satz über eine Tonne springt, die viel größer ist als er selbst. Geschafft.

„Man sieht dem Hund an, wenn es ihm Spaß macht“, erklärt Gabriele Busch, Schatzmeisterin des Hundesportvereins Wuppertal West e.V. (HSV WW). Bei Cowo und den anderen Hunden, die an diesem Samstag beim Training dabei sind, sieht man es auf jeden Fall. Der Turnierhundesport (THS) ist eine der Sportarten, die der HSV WW anbietet. Gabriele Busch leitet das Training. Zusammen mit ihrem Golden-Retriever-Rüden Jüssy springt sie den Parcours einmal zur Probe. Jüssy springt mit Leichtigkeit über die Hindernisse, scheint vergnügt und aufmerksam.

Ein Tag beim Turnierhundesport in Wuppertal
9 Bilder

Ein Tag beim Turnierhundesport in Wuppertal

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Foto: Andreas Fischer

Doch bevor das Training für alle beginnt, müssen sich sowohl Mensch als auch Tier zunächst aufwärmen. Kalte Muskeln steigern schließlich das Verletzungsrisiko. Erst laufen die Hundehalter mit ihren Tieren über die große Wiese. Die Hindernisse sind bereits aufgebaut. Dann müssen sich die Menschen aufwärmen, während die Hunde mehr oder weniger geduldig auf sie warten. Erst wenn alle warm sind, kann es losgehen.

„Ich habe einen jungen Hund, der lernt gehorchen, kann sich hier viel bewegen“, erzählt Ulla Beneke über die Vorzüge des Sports für ihren dreijährigen Mischling. Sie und Cowo haben in der Corona-Zeit mit dem Turnierhundesport angefangen. Manchmal hat ein Hund auch zunächst Angst vor einem Hindernis, wie etwa dem Tunnel. „Hier lernen sie, diese Hindernisse zu überwinden“, so Beneke.

Sport stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier

Es gibt verschiedene Disziplinen beim THS, unter anderem den Geländelauf (ein, zwei oder fünf Kilometer), Hindernislauf oder auch den Vierkampf (bestehend aus Slalom, Gehorsam, Hindernislauf und Hürdenlauf). Doch was am Ende zählen sollte, ist immer der Hund. „Bei mir liegt das Wohl der Hunde sowieso an erster Stelle“, betont Busch.

Darüber hinaus ist der Sport nicht nur für die Gesundheit des Vierbeiners gut. „Gerade dann, wenn ein Hund Spaß zusammen mit dem Menschen hat, stärkt es unheimlich die Bindung“, sagt Busch. Besonders auch dann, wenn man intensiv zusammenarbeitet. Und das muss man beim Hundesport auf jeden Fall.

Doch es gibt auch Tage, an denen ein Hund weniger Lust auf den Sport hat. Das ist ganz normal. „Ein guter Hundeführer merkt es relativ schnell, wenn der Hund einfach unaufmerksam ist und sich nicht auf seine Leute konzentriert“, erzählt der erste Vorsitzende des Vereins, Bernd Bestmann.

Doch bevor ein Hund anfangen kann, THS zu betreiben, muss er einige Anforderungen erfüllen. So muss der Hund mindestens 15 Monate alt, gechipt und geimpft sein und eine Haftpflichtversicherung haben. „Die dürfen keine Hüftdysplasie haben“, sagt Busch. Und bei jungen Hunden: „Das Knochengerüst muss fertig sein“. Darüber hinaus muss auch der Halter fit genug sein.

Doch es gibt noch weitere Hundesportarten beim HSV WW. So gibt es Rally Obedience (RO), Hoopers und Training für die Begleithundeprüfung mit Verhaltenstest. Bei RO absolvieren Hund und Mensch gemeinsam einen Parcours, bei dem an jeder Station Gehorsamsübungen abgefragt werden. Ein Parcours besteht aus bis zu 24 verschiedenen Übungsstationen, die in maximal vier Minuten ausgeführt werden müssen.

Hoopers ist eine Sportart, die alle machen können – beispielsweise auch, wenn der Hund gesundheitsbedingt nicht springen darf. Menschen wiederum laufen den Parcours nicht mit. Mittels Körpersprache, Sicht- und Hörzeichen wird der Hund aus der Distanz durch den Parcours geführt, der zum Beispiel aus Tunneln und Zäunen besteht. Der HSV WW trainiert an drei Tagen in der Woche. Mittwochs gibt es Rally Obedience ab 16 Uhr, freitags ist das Hoopers-Training ab 16 Uhr und samstags der Turnierhundesport ab 13 Uhr. Wer mitmachen möchte, kann eine Mail an [email protected] schicken.

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