Wuppertal : Zooviertel: Gedenktafel für Hanna Jordan enthüllt
Zooviertel Freunde und Weggefährten trafen sich am ehemaligen Wohnhaus der Bühnenbildnerin.
. „Hass ist immer der falsche Weg. Er löst keine Probleme, er schafft nur neue Gewalt.“ So steht es auf der Gedenktafel für die große Bühnen-und Kostümbildnerin Hanna Jordan, die am vergangenen Samstag, genau fünf Jahre nach deren Tod am 26. Januar 2014, durch Oberbürgermeister Andreas Mucke und Udo Hindrichs, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, enthüllt wurde. Die Ehrentafel entstand auf Initiative des Bürgervereins und der mit Jordan befreundeten Familie Hannelore und Max Schmitz und ist am Haus Nr. 15 in der Wotanstraße angebracht. Dort wo Hanna Jordan am 3. April 1921 geboren wurde und im Alter von 92 Jahren auch verstorben ist.
Trotz nasskalter Witterung hatten sich viele Freunde, Weggefährten und kulturinteressierte Menschen versammelt und gedachten der Tochter einer jüdischen Mutter und eines „arischen“ Vaters, die als „Mischling ersten Grades“, wie es im menschenverachtenden Sprachgebrauch der Nazis hieß, durchaus Grund zum Hass auf die Schergen des Hitler-Regimes gehabt hätte.
„Ich sehe mich nicht als Verfolgte, sondern als Versöhnerin“, war eine der Thesen der großen Künstlerin, die – in ein liberales kunstsinniges Elternhaus hineingeboren – schon mit zwölf Jahren ihre erste Ausstellung in einer Bücherstube hatte und früh den Wunsch äußerte, Bühnenbildnerin zu werden. Ihre Eltern, die 1935 das Unglück für die jüdische Bevölkerung nahen sahen, schickten ihre Tochter in das Quäker-Internat nach Eerde in Holland, wo Hanna nach ihren eigenen Worten die schönste Zeit ihres Lebens verbrachte. Dank guter Freunde, die sie versteckten, überstand Hanna Jordan das Ende der Nazidiktatur und arbeitete nach 1945 an den Wuppertaler Bühnen.