Zoo-Verein setzt sich für bedrohte Tiere ein

Die 1500 Mitglieder unterstützen nicht nur den Wuppertaler Zoo, sondern machen sich für Projekte in aller Welt stark.

Wuppertal. Viele Bauprojekte im Wuppertaler Zoo wären ohne die Unterstützung des Zoo-Vereins nicht realisierbar. Doch der Zoo-Verein versteht sich keineswegs allein als Bauverein, sondern er macht sich traditionell auch für den weltweiten Natur- und Artenschutz stark. Über diese Projekte ist allerdings weit weniger bekannt. Dabei reicht die Bandbreite vom Wiederaufbau einer Okapi-Station im Kongo bis zur Erforschung des Verhaltens der Pinguine in der Antarktis.

Okapis und Pinguine — diese Tierarten werden im Wuppertaler Zoo gehalten. Kein Zufall ist es deshalb, dass der Zoo-Verein und der Wuppertaler Zoo sich auch für den Schutz und Erhalt dieser Tierarten in freier Wildbahn einsetzen. Entsprechend groß war der Schock, als im vergangenen Jahr die Okapi-Schutzstation Epulu in der Republik Kongo von Rebellen überfallen wurde. Sechs Menschen, darunter zwei Wildhüter, wurden getötet sowie alle 14 dort lebenden Okapis erschossen.

„Der Zoo-Verein hat sich bereits 2012 mit 5000 Euro am Wiederaufbau der Station Epulu beteiligt. Eine Reihe weiterer Projekte wurden mit vergleichbaren Summen unterstützt“, sagt der Biologe Andreas Haeseler-Kalthoff, der sowohl für den Zoo-Verein als auch den Zoo tätig ist. Rund acht Millionen Euro hat der 1955 gegründete Zoo-Verein bisher zur Finanzierung neuer Gehege und Gebäude beigesteuert. Aktuell unterstützt der Verein mit seinen rund 1500 Mitgliedern den Bau des Freigeheges für die Bonobos und Schimpansen sowie den Bau einer gemeinsamen Anlage für Bären und Wölfe. Über 125.000 Euro stellte der Verein zudem allein seit 2001 für diverse Schutzprojekte zur Verfügung.

Auch Auswilderungen wie für die Bart- und Mönchsgeier sowie die Löwenkopfäffchen fallen darunter. „Solche Projekte müssen aber sehr gut geplant sein. Es ist sinnlos, Tiere auszuwildern, für die es schon gar keinen geeigneten Lebensraum mehr gibt. Zudem muss die Akzeptanz der Menschen in den jeweiligen Ländern vorhanden sein. Versuchen sie einmal, bei uns einen Bären auszuwildern“, sagt Haeser-Kalthoff. Eines der positiven Beispiele: Die in den 1980er Jahren vom Zoo ausgewilderten Uhus sind im Wuppertaler Raum wieder ansässig geworden.

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