Zoo-Gastronomie: Statt guter Gerichte vor Gericht

Die Stadt hat gegen den Pächter der Zoogaststätten Räumungsklage erhoben. Doch der macht weiter — Gütetermin am 1. März.

Zoo. Mit Kopfschütteln und tiefer Enttäuschung quittierten die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld-West den Sachstandsbericht des Gebäudemanagements (GMW) zu den Zoogaststätten. Der jahrelange Streit zwischen dem Pächter BZ Objektbetriebsgesellschaft mbH & Co KG (BZ OB KG) und der Stadt bedeutet für Wuppertal einen enormen Imageverlust. Schließlich werden jährlich über 600.000 Zoobesucher mit einem unzureichenden Angebot konfrontiert.

Nach Auffassung der GMW lief der Vertrag mit dem Pächter zum Jahresende 2011 aus. Dass Geschäftsführer Randolf Wördemann ein Kündigungsschreiben zugestellt wurde, sei lediglich eine zusätzliche Absicherung gewesen. Die Zustellung sei rechtskräftig, auch wenn der Pächter jetzt behaupte, das Schreiben sei in einem ungenutzten, nicht beschrifteten Briefkasten gelandet. Ein Gütetermin vor Gericht am 1. März soll Klarheit bringen.

Eigentlich wollte Wuppertal mit einem neuen Selbstbedienungsrestaurant samt Biergarten oberhalb der Arena am Kinderspielplatz in die Freiluftsaison 2012 starten. Aber die Bezirksregierung in Düsseldorf hält die Entscheidung bis zum Sommer zurück, weil die Kommune zunächst ihre Sparmaßnahmen im Zuge des Stärkungspaktes darlegen muss.

Es läuft darauf hinaus, dass der Zoo für mindestens ein weiteres Jahr mit einer Zwischenlösung auskommen muss. Über deren Ausgestaltung steht das GMW in Verhandlungen mit dem Zooverein, wird aber keine Entscheidung treffen, bevor nicht Klarheit im Verfahren mit dem derzeitigen Pächter besteht.

Kaum besser sieht es mit der Sanierung der Zoosäle aus. Das marode Prachtbauwerk wird fast sechs Millionen Euro verschlingen. Derzeit können nur die Sicherungsmaßnahmen ausgeführt werden. Ein Konzept, wie die Festsäle nach einer Sanierung genutzt werden könnten, ist nicht in Sicht. Manche Lösung sei ausgeschlossen, weil sie auf ein hohes Verkehrsaufkommen und damit auf Konflikte mit den Anwohnern hinauslaufen würden.

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