Zöllmer, Hardt und Hintze für Berlin - So hat Wuppertal gewählt

Nur noch drei Abgeordnete aus Wuppertal sitzen im nächsten Bundestag. Höhere Wahlbeteiligung.

Wuppertal. Im künftigen Bundestag werden nur noch drei Abgeordnete aus Wuppertal vertreten sein. Manfred Zöllmer von der SPD holte den Wuppertaler Wahlkreis 102 wie auch in den Vorjahren direkt und verteidigte ihn gegen Peter Hintze (CDU). Hintze indes war über die NRW-Landesliste abgesichert und zieht daher ebenfalls erneut in den Bundestag ein.

Der Wuppertaler CDU-Vorsitzende Jürgen Hardt — er trat in dem Wahlkreis 103 an — siegte mit deutlichem Vorsprung gegen den Remscheider Sven Wiertz von der SPD. Sowohl Manfred Todtenhausen (FDP) als auch Hermann Ott von den Grünen werden im nächsten Bundestag nicht vertreten sein. Das schlechte Abschneiden der Grünen und der FDP auf Bundesebene verhinderte, dass bei diesen beiden die Listenplätze zogen.

Der Jubel der CDU-Anhänger im Barmer Rathaus war am Sonntagabend dementsprechend groß. Mit rhythmischem Klatschen feierten die Christdemokraten Hintze, als dieser in Siegerpose zu ihnen sprach. Hintze lobte die Wuppertaler CDU für ihre Hilfe im Wahlkampf und stellte fest: „Die CDU im Tal hat sich wahlkampf-fit gezeigt.“ Hintze schaltete sofort in den bevorstehenden Kommunalwahlkampf um und sagte: „Wir haben einen Super-Oberbürgermeister. Ich bin stolz, dass wir diese tolle Gemeinschaft bilden.“ Oberbürgermeister Peter Jung freute sich vor allem über die gestiegene Wahlbeteiligung. In der Tatsache, dass nur noch drei Bundestagsabgeordnete aus Wuppertal in Berlin die Interessen der Stadt vertreten, sieht er keinen Nachteil für Wuppertal. Seiner Einschätzung nach sind ohnehin Hintze und Hardt die Abgeordneten aus dem Tal, die dort etwas bewirken könnten.

Das sah SPD-Kandidat Manfred Zöllmer erwartungsgemäß anders. „Das schwächt natürlich die Wuppertaler Interessen“, analysierte er das Ergebnis. „Das ist eine Merkel-Wahl“, stellte er fest. In den Räumen der SPD war es recht ruhig, das Bundesergebnis trübte die Laune. Auf die Frage, ob eine Niederlage Zöllmers die große Kooperation von SPD und CDU im Tal beende, wollte SPD-Fraktionschef Klaus Jürgen Reese nicht antworten. Zu diesem Zeitpunkt wirkte die SPD noch angespannt.

Hermann Ott von den Grünen war sichtlich erschüttert. „Das ist ein Desaster“, kommentierte er das Wahlergebnis der Grünen. Dagegen wirkte Manfred Todtenhausen von der FDP entspannt. Er kündigte an, sich nun in der Wuppertaler Kommunalpolitik wieder für die Interessen der Stadt einsetzen wollen.

Jürgen Hardt hat sich gegen seinen Kontrahenten Sven Wiertz mit deutlichem Abstand durchgesetzt. „Da bin ich stolz drauf“, sagte Hardt und fügte an: „Ich habe aber auch sehr viel Unterstützung durch die CDU hier vor Ort.“

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