Zirkus Casselly: Fakire und Feuerspucker - Kinder erobern die Manege

In den Ferien wurde geübt – nun präsentierten die Nachwuchs-Artisten stolz ihr Können.

Wuppertal. "Zirkus ist eine traumhafte Welt voller Unschuld und Verführung, Nostalgie und Narrenspiel, Schönheit und Ehrlichkeit", sagte einst Bernhard Paul, Mitbegründer des Circus Roncalli. Es ist wohl gerade dieser Zauber, der Kinder magisch in seinen Bann zieht.

Es waren die Sommerferien, in denen Kinderträume im Zirkuszelt jüngst wahr wurden. Als Nachswuchs-Artisten standen 580 Kinder als Clowns, Seiltänzer, Feuerschlucker und Co. in der Manege des Kinderferienzirkus - eine Kooperation des Hauses der Jugend und des Zirkus Casselly. Am Samstagmorgen präsentierten die kleinen Stars Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden das, was sie in wenigen Tagen gelernt hatten.

Der süßliche Duft von Popkorn und Zuckerwatte kriecht in die Nase, mischt sich mit Geruch von Sägemehl. Es ist so weit: Piraten entern das Trapez. Auch Jana (7) schwebt über den Dingen. Höhenangst - ein Fremdwort für die Siebenjährige. "Es macht großen Spaß, in der Luft zu sein", schwärmt das Mädchen.

Kopfüber schaukelt sie der Zirkuskuppel entgegen. Nicht genug: In Schwindel erregender Höhe klettert sie auf die Schultern ihrer Trapezpartnerin. In der Loge sitzt ihre Familie. Alle sind gekommen: Mama Anke Brinkmann, die großen Schwestern Mona (15) und Sarah (18) sowie die Großeltern drücken Jana die Daumen, fiebern mit und knipsen Erinnerungsfotos.

"Solange Jana sich nicht die Feuernummer aussucht, mache ich mir keine Sorgen", sagt Anke Brinkmann kurz nach dem Auftritt ihrer Tochter. In ihrer Stimme schwingt Stolz mit.

So manches Mutterherz wird arg strapaziert: Als "scharfe Chilischoten" angekündigt, spucken Leonie, Lisa (beide sechs Jahre alt) und Noël (9) Feuer. Auch Hannah (14) wirbelt mit Feuerbändern, Stöcken und Fackeln durch die Manege. "Manchmal muss man einfach verrückt sein", sagt die Jung-Artistin. Die Zirkusdirektorin macht klar: "Das Spiel mit dem Feuer ist im Kinderzimmer verboten!"

Als Fakir legt sich Chantal (8) auf einen Berg von Glasscherben und setzt sich auf ein Brett mit Stahlnägeln. Daneben tanzen Bauchtänzerinnen aus dem fernen Orient, begleitet von einem Gast: Albino-Python Kah. Übrigens: Giftig ist die nicht - sie ist "nur" eine Würgeschlange, wie die Zirkusdirektorin beruhigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort