Zeugin Juli im Visier der Mörderbande

Neuer Thriller von der Wuppertalerin Helma Blank.

Die Polizei stellt sich ziemlich dumm an. Ständig entlaufen bereits festgenommene Bösewichte, oder die Polizisten werden gleich um die Ecke gebracht. Morde geschehen in Mengen im neuen Thriller „Die Zeugin im Schatten“ von Helma Blank. Der Hauptfigur Juli hingegen passiert nichts - obwohl immer wieder ihre Beschützer im Nebenzimmer angegriffen werden. Ganz zufällig stolpert die Angestellte einer Spedition auf dem Weg zur Arbeit in Ronsdorf über eine Leiche. Kurze Zeit später tauchen sogar die Mörder auf, heimlich von Juli beobachtet. Feinfühlig schildert Helma Blank die Gefühle der jungen Frau, ihre Zweifel und Ängste in der ungewohnten Situation.

Die Umgebung jedoch reagiert schroff: Die Kriminalbeamte wollen ihre Schilderung des Geschehens erst gar nicht hören, ihr Freund glänzt durch Abwesenheit und Desinteresse. Zur Beruhigung entschließt sich Juli zu einem Urlaub an der Nordsee. In dem winzigen Ort hat sie schon häufig Ferien gemacht, hier kennt sie jeder.

Doch die Mörderbande hat die ungebetene Zeugin inzwischen im Visier. Ein sympathischer Mensch nach dem anderen entpuppt sich als gewaltbereiter Fiesling. Immer weiter dreht die Autorin die Schleife, zaubert immer noch einen Täter aus dem Hut, wenn sich die Situation gelöst zu haben scheint.

Das Buch ist zwar schlampig lektoriert, mit vielen Zeichenfehlern, aber ziemlich spannend. Der Kontrast zu Helma Blanks letztem Werk „Was machen wir mit Mama?“ über deren Demenz-Erkrankung ist groß. „Ich wollte schon immer mal einen Krimi schreiben“, erzählt die Ronsdorferin. Darin verarbeitet sie auch ihren Lieblings-Urlaubsort an der Nordsee, in dem sie mit Familie und Hunden seit vielen Jahren ihre Ferien verbringt. tah

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