Wuppertal Zeughausstraße 63: Umbau dauert länger

Barmen · Ab März 2020 soll wieder Leben in die ehemalige Landesstraßenbaubehörde einkehren. Kita soll als erste einziehen. Bei den Wohnungen und Büros wird es später.

 Der ehemaligen Landesstraßenbaubehörde an der Zeughausstraße soll mit Wohnungen, Büros und einer Kita Leben eingehaucht werden.

Der ehemaligen Landesstraßenbaubehörde an der Zeughausstraße soll mit Wohnungen, Büros und einer Kita Leben eingehaucht werden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Umbau der ehemalige Landesstraßenbaubehörde an der Zeughausstraße 63 verzögert sich. Das bestätigt Boris Küpper von der Küpper Bros. Produkt- und Projektentwicklung GmbH auf WZ-Anfrage. Ursprünglich sollte der Bau, der auch an die Gewerbeschulstraße angrenzt, von Herbst bis Ende 2019 bezogen werden. Diesen Termin werde man aber nicht halten können, so Küpper. Geplant ist jetzt, dass die Kita als erster neuer Mieter im März 2020 eröffnet. Die Wohnungen sollen bis September 2020 fertig sein, die Büros bis Anfang 2021.

Der Umbau, in den die Firmengruppe gut acht Millionen Euro investiert, habe sich schwieriger gestaltet als erwartet, so Küpper. Hintergrund sei unter anderem die neue Bauordnung, die seit Anfang des Jahres gilt. Zudem habe es in der Vergangenheit Diskussionen etwa um die Fenster gegeben.

„Die Kita hat jetzt oberste Prio“, betont Küpper. Im unteren Teil wird der Verein Gartenkinder aus Köln einen zweisprachigen Kindergarten (Deutsch und Italienisch) betreiben. Die Initiatoren des Projektes, Marianna Camuti  und Jessica Schierenberg, hatten sich im vergangenen Jahr noch optimistisch gezeigt, dass es mit Herbst 2019 klappen könnte. Die Verzögerung nehmen sie aber relativ gelassen, wie Camuti gegenüber der WZ erklärt. „Wir haben noch gar nicht geworben.“ Deshalb müsse man auch noch keinen Eltern absagen. „Bei uns läuft das Projekt noch nebenher“, so Camuti. Der Verein betreibt aktuell ja schon länger eine Einrichtung in Köln. Allerdings, räumt sie ein, sei es für die Wuppertaler schade, dass es länger dauern wird. „Wir hatten bereits einige Anfragen aus der Stadt, die sich bei uns nach dem Stand erkundigt haben.“

Verlängert wurde auch die Frist für die 14 geplanten Wohnungen zwischen 60 und 120 Quadratmetern. Diese werden mit öffentlichen Mitteln gefördert, was eine Auflage des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW war, dem ehemaligen Eigentümer der Immobilie, die mehr als zehn Jahre leer stand. Ursprünglich sollten sie Ende 2019 fertiggestellt sein, jetzt sei es September 2020, so Küpper.

Zum Teil vermietet sind bereits die Büroflächen, obwohl diese laut einer Anzeige im Internet, wo Küpper Bros mit dem Slogan „Schöner arbeiten mit Blick über Wuppertal“ wirbt, erst ab Januar 2021 verfügbar sein sollen. Eine Werbeagentur und ein Coworking-Anbieter stehen fest, mit einer Firma aus der Textilbranche sei man in Verhandlung, so Küpper.

Die Parksituation
soll verändert werden

Er spricht von einem „tollen Objekt“ und kündigt an, wenn es denn mal fertig ist: „Das wird schön.“ So werde es viel viel Grün auf und am Gebäude geben, etwa einen „Kletterwald“ für die Kita und begrünte Dachflächen für die Büros und Wohnungen. Auch der Vorplatz zur Zeughausstraße hin werde neu gestaltet mit einem Gehweg, Sitzflächen und Grün.

Geändert werden soll die Parksituation. Aktuell gebe es Probleme mit Wildparkern, so Küpper. Durch den jahrelangen Leerstand habe sich eingebürgert, dass Autos direkt vor dem Gebäude parken. Angedacht ist deshalb ein Grundstückstausch. Küpper Bros übernehmen eine öffentliche Fläche, die Stadt dafür eine des Privateigentümers. „Die Anzahl der öffentlichen Stellplätze bleibt dadurch gleich“, erklärt Küpper.

Die Bezirksvertretung habe sich mit dieser Idee grundsätzlich einverstanden erklärt, erinnert sich Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU), als die Pläne 2017 in der BV vorgestellt worden waren. Die Ankündigung, dass der Leerstand in der ehemaligen Landesbehörde ein Ende haben wird, „haben wir mir großer Freude aufgenommen“. Die Vorschusslorbeeren habe Küpper Bros. aber verspielt. Lange, so Lücke, habe sich gar nichts getan. Dafür stand ewig das Baugerüst, zum Ärger der BV, aber vor allem auch der Anwohner. Das ist mittlerweile weg, großen Fortschritt sehe er aber nicht, kritisiert Lücke. Dabei sei der Bereich die wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und Barmer Südhöhen. Angesichts der angekündigten erneuten Verzögerung wird der Bezirksbürgermeister ungeduldig. „Küppers müssen jetzt liefern.“

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