Zeichen gegen Vermüllung: Rasenmäher-Kunst auf der Hardt

Künstler Ralf Witthaus hat den Rasen auf der Hardt künstlerisch gestaltet.

Elberfeld. Fast ist man an die berühmten Kornkreise im Getreidefeld erinnert: Lange, zylindrische Formen haben sich in die geschwungenen Rasenflächen an der Hardt gebrannt. Mal kippend, mal gesammelt oder in Bewegung, zieren sie die weitläufige Parklandschaft.

„Das Ganze hat eine dynamische Komponente. Man könnte die Grundform als Mülltonne oder Getränkedose wahrnehmen“, sagt Ralf Witthaus. Der Künstler hat den beliebten Stadtpark innerhalb der vergangenen zwei Wochen in ein großes Kunstwerk verwandelt und 80 Formen auf die Wiesen unterhalb der Grillhütte geschnitten.

An Müll sollen sich Besucher bewusst erinnert fühlen: So erholsam das Ausflugsziel auch ist — herumliegende Plastiktüten und abgetretene Flaschenhälse bilden einen starken Kontrast, wie Witthaus sagt: „Für Wuppertal ist eben eine starke Vermüllung der Grünflächen charakteristisch. Ich zeige das, was an einem Ort passiert“, sagt der Künstler über seine Arbeit.

Für seine „Rasenmäherzeichnungen“ ist Ralf Witthaus mittlerweile deutschlandweit bekannt. „Ich nenne das Kunst im öffentlichen Raum“, sagt er. „Ich möchte den Kontext des Ortes aufnehmen und so das Problem sichtbar machen, ohne einen streng moralischen Impetus. Zu Beginn meiner Komposition hatte ich mit der Stadt die Vereinbarung getroffen, keinen Müll mehr wegzufahren. Zwar hat es dann geregnet — aber viel Müll gab es seitdem trotzdem nicht.“

Und während die Freude über die gelungene Aktion noch groß ist, haben sich auf den Rasenflächen auf der Hardt längst wieder jugendliche Besucher eingefunden. Sie laufen jetzt lieber den zylindrischen Formen nach, als Einweg-Grills unbedacht liegen zu lassen.

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