Zehn Teams kicken für die Familie von Nicolai Popp

Der TuS Haßlinghausen richtete ein Turnier für den im Meisterschaftsspiel verstorbenen Handballer aus.

Zehn Teams kicken für die Familie von Nicolai Popp
Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Die sechste Auflage der Hobby-Fußballturniere des TuS Hasslinghausen wurde zu einem besonderes Ereignis. Zehn Teams nahmen diesmal an Fronleichnam an dem Wettbewerb teil, bei dem für einen guten Zweck gekickt wird. Die Erlöse der gesamten Veranstaltung wurden der Familie des im März auf dem Spielfeld gestorbenen Handballers Nicolai Popp zur Verfügung gestellt. Bereits die Handballcommunity hatte mit Aktionen, darunter einem Blitzturnier und einem Benefizspiel, die Familie unterstützt.

„Wir haben uns erstmal zurück genommen. Wollten aber unbedingt ’was machen. Schließlich ist es ein Sportler unserer Stadt. Sein Vater ist mit unserem Verein eng verbunden“, sagte Christian Parlow von den TuS-Fußballern. Mit den Handballern trat natürlich auch die Mannschaft, in der „Nico“ aktiv war, mit an. Man merkte den Handballern, die durch die Vorfälle die Saison frühzeitig beendet hatten, an, dass sie auf dem Feld einige Gewöhnungs-Zeit brauchten. Mit dem siebten Platz schlug sich der Handballkreisligist recht wacker.

Ähnlich erging es den Haßlinghauser Basketballern. Doch in ihrem letzten Spiel um den neunten Platz legten die Korbjäger ihre Ladehemmungen ab und ließen ihre in Überzahl angereisten Fans beim 7:0 über den Kleingartenverein (KGV) Haßlinghausen reichlich und lautstark jubeln. Da sie einzeln kein Team zusammenbekommen hätten, schickten die „Kicker“ von Edeka und TV Haßlinghausen eine Spielgemeinschaft ins Rennen. „Einer von uns arbeitet bei Edeka, daher kam die Idee, sich für die gute Sache zu vereinen“, erläuterte der neue TVH-Vorsitzender Andreas Reimann die gemeinsamen Bemühungen zugunsten der guten Sache.

Da konnte es der Sportsmann auch verkraften, dass die Partie um Platz fünf mit 0:2 gegen das Lehrerteam verloren wurde. Überhaupt zeigten die „Pauker“, dass sie nicht nur im Klassenzimmer mit den Schülern zurechtkommen, sondern auch am Ball dem einen oder anderen eine Lektion erteilen können. „Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Wir wollen das beste Ergebnis ’rausholen“, sagte Arne Brockhoff mit einem Augenzwinkern. Doch die Gerüchte, die die Lehrer gestreut hatten, dass der am Morgen entlassene Zinedine Zidane unterwegs wäre, um auch sie zum Turniersieg zu führen, bestätigten sich nicht.

Dass die sportliche Fitness, die man Feuerwehrleuten im Allgemeinen nachsagt, keine Garantie für den Gewinn des Haßlinghauser Fußball-Events ist, bekamen die Wehrmänner zu spüren. „Jeder macht bei uns irgendeinen Sport, aber nicht unbedingt Fußball“, sagte Manuel Behnke.

So spielte auch Sascha Sust — eigentlich Handballer beim HCH — bei den Feuerwehrleuten mit. „Wir schauen den ganzen Tag über freiwillig zu. Einige gute Spiele waren ja schon dabei“, billgte Saskia Kruizinga, Lebenspartnerin von Feuerwehrmann Jens Funk, den Turnier-Achten ordentliche Noten zu.

Auch Claudia Gewert — die Verlobte von Nicolai Popp — war zum Turnierstart mit ihrer Tochter Lina zur Sportanlage Haßlinghausen gekommen und schaute sich einige Spiele an. „Auch wenn es emotional schwierig ist, helfen solche Veranstaltungen mir und rühren mich sehr“, sagte die junge Mutter. Popps Bruder Alex nahm bei den Handballern aktiv am Turnier teil. Das Ziel, einen Sportkameraden zu ehren und dabei etwas Gutes zu tun, haben die TuS-Verantwortlichen alle Male erreicht. Sport verbindet halt.

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