Termin Der Zauber von Aralandia soll sich ab Herbst im Grünen Zoo entfalten

Wuppertal · Die Freiflugvoliere soll die neue Attraktion der Anlage werden. Der Zoo verspricht sich vor allem Erfolg bei der Ara-Zucht. Die müssen die Anlage aber erst noch beziehen.

 Zoodirektor Arne Lawrenz und der Vorsitzende des Zoovereins, Bruno Hensel, hoffen, dass die Freiflugvoliere Aralandia im Herbst auch für die Besucher öffnen kann. Die Flamingos sind übrigens schon eingezogen.

Zoodirektor Arne Lawrenz und der Vorsitzende des Zoovereins, Bruno Hensel, hoffen, dass die Freiflugvoliere Aralandia im Herbst auch für die Besucher öffnen kann. Die Flamingos sind übrigens schon eingezogen.

Foto: Fischer, Andreas

Im Frühjahr musste Bruno Hensel, Vorsitzender des Zoovereins Wuppertal, 2500 geladenen Gästen absagen, denn die Coronakrise hatte das Projekt Aralandia vorerst gestoppt. Die Einweihung der mit 6,4 Millionen Euro größten Investition in der Geschichte des Zoovereins konnte nicht wie geplant am 30. März gefeiert werden, der Einzug der seltenen Papageien in die Freiflugvoliere des Grünen Zoos Wuppertal verzögert sich um Monate. Doch inzwischen sieht Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Er geht davon aus, dass die begehbare Voliere für die Zoobesucher im Herbst freigegeben wird. Diese können die wunderschönen Vögel dann ohne trennende Netze, Gitter oder Glasscheiben bestaunen.

Großzügige Spenden aus dem Kreis der 2100 Mitglieder und weiterer Freunde des Zoovereins haben den Bau von Aralandia möglich gemacht. Doch wie alle Zoobesucher müssen auch die Mitglieder des Zoovereins noch bis zum Herbst Geduld aufbringen, bevor sich die elektronische Schleuse am Eingang zu Aralandia öffnet. Bevor die Zoobesucher Zutritt haben, sollen sich die Bewohner der Anlage einleben. Das ist den Flamingos, die ihre natürliche Heimat in Chile haben, schon gelungen. Diese Vögel können wie die Papageien auch kältere Wuppertaler Wintertage problemlos im Freien überstehen. In den nächsten Tagen werden mit einem Pudu, der kleinsten Hirschart der Welt, und den Sonnensittichen weitere Bewohner hinzukommen, denen der Zoodirektor einen Vorsprung vor dem Einzug der Papageien gewähren will.

Bilanz des ersten Halbjahres fällt für Zooverein enttäuschend aus

Bruno Hensel atmet tief durch, wenn er sich das erste Zoo-Halbjahr in Erinnerung ruft. „Es wäre ein großartiges Jahr mit der Eröffnung von Aralandia und den beiden kleinen Elefanten als weitere Attraktion geworden. Leider ist die gewünschte Wirkung von Aralandia für Zoo und Zooverein verpufft“, sagt Hensel. Dass die Zahl der Mitglieder ansteige, obwohl der Verein in den Zeiten von Covid-19 so gut wie keine Gegenleistung zu bieten habe, wisse er zu schätzen.

Dramatisch wirkte sich die Schließung des Zoos im März und April auf die Zoo-Service GmbH aus, die einen Souvenirshop und mehrere Kioske betreibt. Die Erlöse kommen dem Grünen Zoo über den Zoo-Verein zugute. „Für die Zoo-Service GmbH mussten wir für alle Beschäftigte sehr lange Kurzarbeit anmelden, um eine Insolvenz zu vermeiden. Gegenüber dem Vorjahr liegen die Umsatzeinbußen bei mehr als 150 000 Euro. Mit der Öffnung des Zoos unter den sehr geringen maximalen Besucherzahlen erzielen wir zwar wieder Umsätze, das gesamte Geschäft mit Führungen inklusive Kindergeburtstage und Fahrten mit dem Elektromobil muss aber weiter ruhen“, sagt Bruno Hensel. Vorstand und Beirat haben ins Auge gefasst, einen Aralandia-Tag im Frühsommer 2021 zu feiern.

So lange müssen die Zoobesucher nicht auf die farbenprächtigen Aras warten. Vor ihrem Einzug werden im August noch Nachbesserungen an der Netzkonstruktion vorgenommen. Dann aber stehen dem Papageien-Heiratsmarkt im Grünen Zoo keine Hindernisse mehr im Weg. Die mit kleinen Halsbändern markierten Vögel, die aus verschiedenen Zoos und Tierparks stammen, werden eine Art GPS-Signal senden. Verbringen Männchen und Weibchen nicht nur zufällig eine Nacht auf der selben Stange, sondern suchen immer wieder die Nähe des Artgenossen, dann ist vermutlich Liebe im Spiel. „Echte Zuneigung unter den Vögeln könnte die Voraussetzung dafür sein, dass es mit der Aufzucht von Aras, im Gegensatz zu vielen anderen Zoos und Tierparks, bei uns viel besser klappt“, erklärt Lawrenz.

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