Wuppertaler berichten Zahl der Wildschweine verhundertfacht - Schäden quer durchs Wuppertal Stadtgebiet

Wuppertal · In Wuppertal entstehen immer mehr Schäden durch die anwachsende Wildschwein-Population. Viele WZ-Leser melden sich und berichten über ihre Erfahrungen.

 Wildschweine (Symbolbild)

Wildschweine (Symbolbild)

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Zahl der Wildschweine in Wuppertal verhundertfacht, heißt es aus Expertenkreisen der Stadt. Kein Wunder also, dass die Wildtiere mittlerweile auch an vielen Stellen auftauchen, wo sie vorher nicht hinkamen — und auch dort ihre Schäden hinterlassen. Auf unseren Artikel zur Königshöhe und dem Dalsterhof gab es viele Reaktionen von Lesern und Meldungen über die unliebsamen Folgen der Wildschweinbesuche.

Viele Wuppertaler sind zum ersten Mal betroffen

Betroffen waren in den vergangenen Wochen auch die Barmer Anlagen. Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins, ist seit 2017 im Amt. Seitdem war es das erste Mal, dass die Wildschweine die Anlagen heimgesucht hätten. Komplette Wiesen hätten die Tiere umgegraben, unter anderem neben dem Spielplatz.

Die Anlagen etwa durch Zäune zu schützen, „ist gar nicht möglich“, sagt Dereschewitz. Andere Möglichkeiten sieht sie kaum, zumal Jäger in den Barmer Anlagen auch gar nicht schießen dürften. Zumindest sollten Besucher keine Essenreste in den Anlagen liegen lassen, appelliert sie. Denn auch das locke die Wildtiere an.

 Die Wildschweine tauchen mittlerweile auch an Stellen auf, an denen sie früher nicht verbreitet waren: Schäden richteten sie unter anderem in Cronenfeld an.

Die Wildschweine tauchen mittlerweile auch an Stellen auf, an denen sie früher nicht verbreitet waren: Schäden richteten sie unter anderem in Cronenfeld an.

Foto: Sven Kuhne

Glimpflicher kam der benachbarte Vorwerkpark davon, wie Gärtner Martin Röder berichtet. Auch er habe zum ersten Mal die Hinterlassenschaften der Wildschweine entdeckt. Mittlerweile seien die Schäden aber schon behoben worden. „Man sieht nichts mehr.“

Doch nicht nur in Barmen tauchen die Spuren der Tiere auf. Im Bereich Honigstal hatte ein WZ-Leser sogar das seltene Glück, die scheuen und nachtaktiven Wildschweine live zu sehen. Gegen 23.30 Uhr habe er eine ganze Gruppe von acht bis zehn Tieren entdeckt. Auch dort sei es das erste Mal gewesen. „Und ich wohne schon seit 2002 hier.“

 Auch im Honigstal tobten sich die Tiere aus.

Auch im Honigstal tobten sich die Tiere aus.

Foto: WZ

In Cronenfeld hat Anwohner Sven Kuhne einige Fotos der „Heimsuchungen“ gemacht. Jeweils Anfang und Ende September hatte er die Wildschweine zu Gast.

Für die Schäden an privaten Gärten müssen die Eigentümer selbst aufkommen, hatte die Stadt erklärt. Anders sieht dies bei landwirtschaftlich genutzten Flächen aus. Gerade im Westen der Stadt sei die Jagd der Wildschweine schwierig, hatte unter anderem die Kreisjägerschaft betont.

(est)
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