WZ TV: Wie ein Dachbalken ein Wohnzimmer verwüstete

Lieselotte Schmidts Wohnung wurde durch das Sturmtief Ludwig stark beschädigt.

Elberfeld. Lieselotte Schmidt ist Köchin aus Leidenschaft. Deshalb saß sie am Dienstagabend auf ihrer Couch vor dem Fernseher. Dort lief mal wieder eine Koch-Show. Draußen brauste Sturmtief Ludwig über ihr Häuschen an der Weißenburgstraße hinweg, drinnen fühlte sich die 72-Jährige sicher. Bis 20.13 Uhr. "Da gab’s einen Knall, und danach war ich erst einmal komplett in Staub eingehüllt", sagt Lieselotte Schmidt am Morgen danach und kann schon wieder lachen.

Doch ihr Wohnzimmer ist eine Trümmerwüste. Schuld daran ist einer von vielen Balken, die von einem schräg gegenüberliegenden Dachstuhl mehrere Stockwerke in die Tiefe fielen. Das Bauordnungsamt prüfte am Dienstag, ob die Baustelle stillgelegt werden muss.

Einer der Balken muss mit voller Wucht die Wohnzimmerwand getroffen haben. Dort klafft jetzt ein Loch. Ziegelsteine stapeln sich, wo am Dienstag noch ein massiver Nachtspeicherofen stand. Das Gerät wurde vom Balken mehrere Meter in die Mitte des Raumes geschoben - direkt auf Lieselotte Schmidts Sofa zu. Dass der schöne neue Flachbildschirm umkippte, fiel der 72-Jährigen gar nicht weiter auf. "Ich hab’ laut um Hilfe geschrien", erinnert sie sich. Eine Nachbarin alarmierte die Feuerwehr.

Die gute Nachricht: Lieselotte Schmidt kam mit dem Schrecken davon. In der Nacht nach dem Balken-Einschlag war allerdings kaum an Schlaf zu denken: "Um 4 Uhr hab’ ich das letzte Mal auf die Uhr gesehen. Um 6 Uhr bin ich aufgestanden." Am Dienstagmittag ging’s dann schon ans Aufräumen.

Glück im Unglück: Lieselotte Schmidts Söhne sind Handwerker, der eine Gerüst- der andere Fensterbauer. Mutter Lieselotte lacht schon wieder: "Beide kann ich jetzt gut gebrauchen." Fakt ist: Auch das Dach ist von herabstürzenden Bauteilen demoliert worden. Der Gesamtschaden wird auf einen sechsstelligen Euro-Betrag geschätzt. Balken-Opfer Schmidt winkt ab: "Das werden wir dann schon sehen" und zeigt nach draußen aufs Wuppertaler Schmuddelwetter: "Hauptsache, bei mir regnet’s nicht auch noch rein."

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