WZ-Mobil: Vor allem Güterzüge plagen die Bahn-Anlieger

Beim WZ-Mobil machten Anwohner der Reichsstraße ihrem Ärger über den Bahnlärm Luft.

Wupperfeld. „Das war ein Güterzug“, sagt Christiane Fingerhut. 30 Jahre wohnt sie an der Reichsstraße — direkt an der Bahnstrecke. Ihre Ohren sind geschult, ICE, Regionalexpress und Güterzug kann sie problemlos auseinander halten. Nicht nur sie konnte fast jedes Zuggeräusch beim WZ-Mobil am Mittwoch zuordnen.

„Ältere Züge sind deutlich lauter“, erzählt Hans-Peter Kamp, der seit sechs Jahren an der Reichsstraße wohnt. Seit etwa drei Jahren sei der Geräuschpegel gestiegen, weil Holzschwellen im Gleisbett durch Beton-Elemente ersetzt worden seien.

Jetzt gibt es für die Anwohner in Wupperfeld Hoffnung: Die Deutsche Bahn prüft bundesweit, an welchen Streckenabschnitten Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden könnten. An der Reichsstraße hat man schon konkrete Vorstellungen: „Schallschluckende Steine im Gleisbett fände ich gut“, sagt Jürgen Müller-Hansen. Eine Schallschutzwand sieht er dagegen skeptisch. „Die könnte den Schall in die Häuserschluchten zurückwerfen.“

Hartmut Schröder steht einer Schallschutzwand positiv gegenüber: „Ich verstehe nicht, warum an den Autobahnen meterhohe und kilometerlange Wände gebaut werden, aber an Bahnstrecken gibt es so etwas nicht.“ Seine Lebensgefährtin Laura Overgaauw gibt ihm recht: „Es ist eine Zumutung. Wenn die Balkontür offen ist, kann man kein Gespräch mehr führen.“

Rolf Kullmann beschwert sich auch über das Rodungsverhalten der Bahn. „Mehr Grün würde vielleicht etwas Lärm abhalten. Stattdessen hat die Bahn nachts eine uralte Zierkirsche auf unserem Grundstück gefällt. Die war mehr als vier Meter von den Gleisen entfernt und hat bestimmt keinen Zug gestört. Für den Lärmschutz ist ein solches Verhalten kontraproduktiv.“

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