Wuppertal : Wuppertals Wandel ist keine Utopie
Im Mirker Bahnhof wurde die Transformationsstadt gegründet. Vier Organisationen schließen sich zusammen.
Wuppertal. Es geht um Wuppertals Zukunft, es geht um den Wandel, um mehr Gerechtigkeit, um mehr Nachhaltigkeit, um Lebensqualität vor der eigenen Haustür und in den Quartieren der Stadt. Diese Ziele haben sich die Gründer der Transformationsstadt Wuppertal gesetzt.
Die Utopiastadt im Bahnhof Mirke ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Wandel kein schicksalhaftes Ereignis ist, den eine Stadt und ihre Bewohner erdulden müssen. Jahrzehnte lagen der Bahnhof und die Eisenbahnstrecke brach, bevor der Bau der Nordbahntrasse Impulse für neue Entwicklungen gab. Im Bahnhof Mirke entstand die Utopiastadt. Jetzt waren die Utopisten Gastgeber einer Auftaktveranstaltung zur Gründung der Transformationsstadt Wuppertal. Vier Akteure haben in dem Projekt Transformationsstadt zusammengefunden: Das Wuppertal Institut, Transzent (Forschungszentrum von Bergischer Universität und Wuppertal Institut), die Neue Effizienz und Utopiastadt.
Transformationsstadt? Was ist das? Was soll es werden ? Wie geht es los? Bei der Gründungsfeier der Transformationsstadt herrschte jedenfalls Aufbruchstimmung im gutbesuchten Bahnhof Mirke, obwohl es nicht gleich auf alle Fragen befriedigende Antworten geben konnte.
„Wir haben vorsorglich alle Tische und Stühle rausgestellt, damit bei diesem Andrang genug Platz vorhanden ist“, sagte Christian Hampe, Geschäftsführer und Initiator von Utopiastadt, zur Begrüßung. Die Moderatoren Sophie Blasberg und David J. Becher führten durch eine Veranstaltung, die im ersten Teil zwar traditionellen Regeln folgte, aber nach den Grußworten von NRW-Staatssekretär Michael von der Mühlen und Oberbürgermeister Andreas Mucke sowie einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der vier Gründungsmitglieder als Planspiel endete, in dem sich rund 100 Zuhörer in Akteure des Transformationsprozesses verwandelten.
Das Planspiel begann mit einer Bestandsaufnahme an vier Tischen, auf denen Karten vom Bahnhof Mirke, dem Quartier Mirke, der Stadt Wuppertal und dem Bergischen Land ausgebreitet waren. Im ersten Schritt sollten die Teilnehmer Orte mit Einrichtungen und Institutionen markieren, die sie für das Quartier, die Stadt oder die Region für wichtig halten. Dann geschah ein Wunder — so sahen es die Spielregeln vor — und alle Wünsche wurden wahr. „Was hat sich nach dem Wunder ereignet?“, wollte David J. Becher wissen, denn die sich erfüllenden Wünsche könnten Ziele eines Wandels vorgeben.