Wuppertals schönste Blüte

Park des Monats: Im Mai geht es in den Vorwerkpark — der nicht nur Rhododendren zu bieten hat.

Wuppertals schönste Blüte
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Doch momentan dürfte es keinen Zweifel geben: Wuppertals schönste Blüte hat der Vorwerkpark zu bieten. Die Rhododendren präsentieren sich in all ihrer Pracht. Deshalb bestand eigentlich auch nie Zweifel daran, wer im Mai Park des Monats wird. „Da wird immer der Vorwerkpark genannt“, sagt Annette Berendes von der Adolf-Vorwerk-Stiftung, die sich um den Erhalt des Kleinods kümmert. Da es im vergangenen Jahr, zur Premiere der Veranstaltungsreihe, einen Besucheransturm gab, gibt es diesmal gleich mehrere Führungen (siehe Kasten).

Wuppertals schönste Blüte
Foto: Anna Schwartz

Kommerzienrat Adolf Vorwerk hatte die weitläufige Parkanlage um 1900 an einem ungewöhnlichen Ort geschaffen. „Aus einem öden, alten Steinbruch ließ er hier einen Naturpark von seltener Anmut und Schönheit entstehen. Die nackte Steinwüste wurde bald nach Aufbringung von aus Straßenbauten und Ausschachtungen gewonnenem Mutterboden in einen blühenden Garten verwandelt“, heißt es in einer Firmenjubiläumsschrift aus dem Jahr 1927.

Wuppertals schönste Blüte
Foto: Sammlung Förderverein Historische Parkanlagen

Wie schön der 5,8 Hektar große Landschaftspark ist, davon können sich seit 2001 auch die Wuppertaler überzeugen, als Max Jörg Vorwerk, der auch die Adolf-Vorwerk-Stiftung gründete, das Familiengelände für die Öffentlichkeit frei gab.

Zu sehen gibt es einiges, etwa die beeindruckende Schlucht oder eine Wasserlandschaft mit Teichen. Aber auch, wenn sich das viele Besucher gerade im Sommer bestimmt wünschen würden: „Gebadet werden darf hier nicht“, sagt Thomas Schwerin von der Stiftung. Alles ist Naturschutzgebiet. Gucken ist natürlich erlaubt.

Nach Max Jörg Vorwerks Tod 2015 hat sich auch die Stiftung neu aufgestellt — und viel Arbeit vor der Brust. „Alles auch eine Frage der Finanzen“, sagen Berendes und ihre Kollegen. Das Stiftungsvermögen selbst reicht nicht mehr. Man sei auf Sponsoren angewiesen.

Seit letztem Jahr ist schon einiges passiert, vor allem dank Gärtner Martin Röder, dem die Aufgabe zufiel, auch die Rhododendren-Sträucher zu schneiden. „Aber ganz vorsichtig“, wie er schmunzelnd erzählt. Nächstes größere Projekt sei die Sanierung des Laubenganges.

Thomas Schwerin blickt schon voraus. Sollte Wuppertal den Zuschlag für eine Bundesgartenschau erhalten, „dann würden wir davon ausgehen, dass der Vorwerkpark dabei auch eine Rolle spielt“, hofft er. Verdient hätte es die Anlage. Denn auch, wenn die Rhododendrenpracht in ein paar Wochen wieder vorbei ist — ein Besuch im Vorwerkpark lohnt sich das ganze Jahr über.

Weitere Infos unter:

www.vorwerk-park.de

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