Bestürzung bei Gläubigen in Liegnitz Jüdische Gemeinde beklagt Zerstörung

Wuppertal · Unbekannte haben in Liegnitz sowohl auf dem städtischen als auch dem Jüdischen Friedhof Grabmäler und -steine umgeworfen und teils erheblich zerstört.

  Betroffenheit bei den Freunden in Wuppertal und Liegnitz über die Zerstörung auf dem dortigen jüdischen Friedhof.

Betroffenheit bei den Freunden in Wuppertal und Liegnitz über die Zerstörung auf dem dortigen jüdischen Friedhof.

Foto: Anna Lazarek, jüdische Gemeinde Liegnitz

Besonders viel Hilfe für ukrainische Geflüchtete kommt weiterhin aus den Anrainerstaaten des kriegsgeschüttelten Landes. Auch und gerade in Polen kümmern sich unzählige Ehrenamtler um Unterkunft und Versorgung der Menschen. Aus Wuppertals Partnerstadt Legnica (Liegnitz) kommen dazu regelmäßig Nachrichten. Um sich einen eigenen Eindruck von der Situation vor Ort zu machen, reisten jetzt Jörg Eckholdt, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins, und seine Frau Sigrid erneut zu den Freunden. Dort trafen sie auf viel bürgerschaftliches Engagement, unter anderem der Jüdischen Gemeinde. Die muss sich momentan zusätzlich mit einem anderen Problem auseinandersetzen: Unbekannte haben kürzlich sowohl auf dem städtischen als auch dem Jüdischen Friedhof Grabmäler und -steine umgeworfen und teils erheblich zerstört. „Da die Beschädigungen auch den anderen Friedhof betrafen, würden wir eine antisemitische Tat wohl eher ausschließen“, sagt Eckholdt. Doch die tatsächlichen Hintergründe seien weiterhin unklar. „Umso mehr gelten das Mitgefühl und die Solidarität den Gläubigen beider Gemeinden.“

Auch Wuppertals Partnerstadt Schwerin hilft weiter Geflüchteten. „In den Notunterkünften der Landeshauptstadt sind aktuell 1462 Menschen aus der Ukraine gemeldet“, teilt Michaela Christen von der Verwaltung mit. 658 von ihnen sind in städtischen Unterkünften, „weitere Ukrainerinnen und Ukrainer außerhalb der städtischen Gemeinschaftsunterkünfte bei Bekannten, Verwandten oder Privatpersonen untergebracht.“

In Wuppertals befreundetem Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg geht es natürlich ebenfalls um geflüchtete Ukrainer. „Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bereitet zurzeit ein Unterrichtsangebot für Herkunftssprachenunterricht/Erstsprachenunterricht Ukrainisch vor“, heißt es von offizieller Stelle. Ebenso prüfe man aktuell die Möglichkeiten, gegebenenfalls auch Herkunftssprachenunterricht in ukrainischer Gebärdensprache und für Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen anzubieten. Interessierte Lehrkräfte mit den notwendigen Sprachkenntnissen können sich melden.

Saint-Etienne ruft
Bürger auf, zu spenden

Auch in Wuppertals französischer Partnerstadt Saint-Etienne wollen Menschen helfen. Die Verwaltung ermuntert, zu spenden: „Beteiligen Sie sich an der von der Stadt Saint-Etienne organisierten Sammlung, die montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr bei der städtischen Sammelstelle unter den Arkaden des Rathauses stattfindet. In Zusammenarbeit mit humanitären Organisationen und der ukrainischen Botschaft werden lebensnotwendige Güter gesammelt, die dann über die ukrainische Grenze transportiert werden, darunter Thermodecken, Schlafsäcke, Matratzen, Windeln, Papierhandtücher, Masken, Zelte, Feldbetten, Batterien, Kerzen, Fackeln, dazu Lebensmittel, Konserven und medizinisches Material wie Antiseptika. Kleidung werde nicht mehr vorrangig gebraucht, lässt die Feuerwehr mitteilen. kas

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