Handwerk : Lehrstellen sind nicht besetzt: Wuppertals Handwerk fehlt der Nachwuchs
Im Bereich der Handwerkskammer Solingen-Wuppertal sind noch 150 Lehrstellen offen. amit verstärkt sich der Trend der vergangenen Jahre.
In diesem Jahr haben die Handwerksbetriebe in Solingen und Wuppertal 750 Lehrstellen ausgeschrieben, aber erst 600 Verträge wurden unterschrieben – 20 Prozent der Stellen sind bisher noch unbesetzt. Damit verstärkt sich der Trend der vergangenen Jahre: 2017 fanden sich für 800 Lehrstellen 700 Azubis, 13 Prozent blieben offen. Vor zehn Jahren blieben im Kammerbezirk – damals nur Wuppertal – von 600 Stellen lediglich fünf Prozent vakant.
Der Nachwuchsmangel ist nicht mehr auf einzelne Berufe beschränkt: „Wir bräuchten in vielen Bereichen qualifizierte Mitarbeiter“, sagt Kreishandwerksmeister Arnd Krüger. Inzwischen fänden sich auch für beliebte Berufe wie Elektroniker und Kfz-Mechatroniker nicht genug geeignete Kandidaten. „Selbst bei den Malern – die waren früher immer eine Bank – ist es schwieriger“, sagt Arnd Krüger.
Probleme, Azubis zu finden, haben Dachdecker, Metzger oder Bäcker schon länger. Arnd Krüger kennt die Argumente der Jugendlichen wie den frühen Arbeitsbeginn oder Arbeit bei Wind und Wetter. Dabei findet er andere Aspekte viel wichtiger: „Wer gut arbeitet, verdient auch gutes Geld. Und wer sich engagiert und Verantwortung übernimmt, der kann den Meister machen und Unternehmer werden.“ Er stellt einen Mentalitätswandel fest: Junge Leute wollten Sicherheit und sähen weniger die Chancen im Beruf. Dazu komme der demografische Wandel.