Beyenburg. Frielinghausen kämpft für den ÖPNV

Beyenburg · Der Bürgerverein kümmert sich darum, dass der ländliche Ortsteil nicht auf der Strecke bleibt.

 Peter Hartwig, Christian Sondermann, Werner Klose, Gunhild Haller, Jörg Winterschlade, Melanie Hinz, Ekkehard Freiter, Gergely Chowanski (v.l.).

Peter Hartwig, Christian Sondermann, Werner Klose, Gunhild Haller, Jörg Winterschlade, Melanie Hinz, Ekkehard Freiter, Gergely Chowanski (v.l.).

Foto: Bürgerverein Frielinghausen

Frielinghausen hat zwar eine Remscheider Vorwahl, gehört aber zum östlichsten Wuppertaler Stadtteil Beyenburg und zeichnet sich durch eine landschaftlich reizvolle dörfliche Idylle aus. Rund 800 Menschen wohnen in  Ortsteilen wie Cluse, Hardtplätzchen, Niedersondern, Rottland oder Sieper Hof und 300 sind dem Bürgerverein Frielinghausen/Wallbrecken beigetreten. „Wir haben von allen Wuppertaler Bürgervereinen den höchsten Organisationsgrad“, bemerkt Peter Hartwig, der 2. Vorsitzende des BV schmunzelnd.

Ausschlaggebend für die Vereinszugehörigkeit ist natürlich die Identifikation mit dem weitläufigen Quartier, aber sicher sind es  auch die Probleme, die das ländliche Idyll so mit sich bringt. Und da sieht es der Bürgerverein als seine Aufgabe an, die Lebensqualität in Frielinghausen nicht nur zu erhalten, sondern möglichst zu verbessern.

Da wäre die Anbindung durch den öffentlichen Personennahverkehr an die näher gelegene Nachbarstadt Remscheid, in der die weitaus meisten Kinder die Hauptschule, die Realschule oder das Röntgen-Gymnasium besuchen.

„Wegen der geringen Auslastung wollten die WSW die Linie schon einstellen. Doch wir haben dafür gekämpft, dass der Bus vier- bis fünfmal täglich verkehrt, damit die Kinder von Frielinghausen aus pünktlich zum Schulbeginn dort sind und auch wieder zurück kommen“, berichtet Peter Hartwig (73), der lange Zeit für die SPD im Wuppertaler Stadtrat gesessen hat, Vorsitzender des Sportausschusses  und früher auch ein Kanute der Spitzenklasse war.

„Natürlich haben wir eingesehen, dass die WSW keine ganztägige Buslinie unterhalten können, wenn lediglich ein bis zwei Personen zusteigen, aber die Fahrten zur Schule müssen schon gewährleistet sein“, so Hartwig.

Mit dem gesicherten Schulweg hat auch ein anderes Problem zu tun, mit dem sich der Frielinghauser Bürgerverein auseinander setzen muss. So wurde das marode Wartehäuschen an der Haltestelle Grünental im Rahmen einer Buslinienveränderung abgebaut, aber nachdem die Haltestelle wieder installiert wurde, nicht durch ein neues Wartehäuschen ersetzt. „Da müssen die Kinder im Regen auf den Bus warten und kommen klitschnass in der Schule an“, so Gunhild Haller, die neue  1. Vorsitzende des Bürgervereins. Man ist aber optimistisch, dass diesem Übel in Kürze abgeholfen wird.

Die Einmündung zur L411 bereitet dem Verein Kopfzerbrechen

Ein unfallträchtiges Ärgernis ist die Einmündung der L 411 in die L 81, weil die Zufahrt schwierig einsehbar ist, den Autofahrern aber erlaubt wird, dort mit bis zu 70 Stundenkilometern zu fahren. „Natürlich fahren die PKW auf der vorfahrtberechtigten L 411 dort meist zum Teil erheblich  schneller, so dass es zu gefährlichen Situationen für die Autofahrer beider Straßen kommt. Wir regen an, dass hier nur Tempo 50 erlaubt ist“, erklärt der stellvertretende Vereinsvorsitzende.

Dass der offizielle Wanderweg im Bereich Rottland nur schwer passierbar ist, ist ein weiteres Anliegen des Bürgervereins Frielinghausen/Wallbrecken. „Da hoffen wir auf die Hilfe  unseres Altbürgermeister Peter Jung, der ja Vorsitzender des Sauerländischen Gebirgsvereins, Sektion Wuppertal ist“, ist Hartwig froh über seine nach wie vor guten Kontakte zu Verwaltung, Politik und Organisationen in Wuppertal.

Dass eine Frielinghauser Elterninitiative dafür gekämpft hat, eine Kindertagesstätte zu installieren, spricht für den Gemeinsinn der dortigen Bürgerschaft. Und natürlich gehört auch die Organisation des alljährlichen Martinszuges zu den Aufgaben des Bürgervereins, der sich pro Jahr vier- bis fünfmal zu einer Vorstandssitzung in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr trifft, um über Probleme und Schwierigkeiten in ländlicher Umgebung zu besprechen und ihnen wirksam zu Leibe zu rücken.

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