Wuppertals Berlin-ICE fährt 2011 nur zwei Mal am Tag

Arbeiten im Gleisnetz schränken im nächsten Jahr die direkte Fernverbindung massiv ein – von April bis August. Die betroffenen Städte wollen das abwenden.

Wuppertal. Noch ist es nur eine Befürchtung - doch im nächsten Jahr wird sie gravierende Folgen im Städtedreieck haben: Wie im Verkehrsausschuss nach Information der IHK berichtet wurde, droht von April bis August 2011 ein Engpass im Wuppertaler Fernverkehr der ICE-Linie 10 (Berlin - Hannover - Hamm - Hagen - Wuppertal - Solingen - Köln).

Hintergrund sind geplante Bauarbeiten im Streckennetz der Deutschen Bahn: Sie wirken sich 2011 auf die bergische ICE-Trasse aus, während der Fernverkehr zwischen Berlin und Düsseldorf / Köln dann hauptsächlich über die Ruhrgebiets-Trasse abgewickelt wird.

Konkret hieße das für Wuppertaler Reisende: Abgesehen von einem ICE, der morgens nach Berlin fährt, und einem ICE, der abends von Berlin aus Wuppertal ansteuert, gibt es tagsüber von April bis August 2011 auf der Linie 10 dann keine direkte Wuppertaler ICE-Anbindung mehr.

Wer in dieser Zeit mit dem Berlin-ICE fahren will, muss per Regionalexpress erst einmal nach Hamm fahren, um dort in den ICE umzusteigen. Auf Nachfrage der WZ spricht die Deutsche Bahn von einer "vertretbaren und vorübergehenden" Maßnahme. Der Einschnitt auf der Wuppertaler Trasse sei notwendig, um den Gesamtfahrplan angesichts der Streckenbaustellen zu halten. Derzeit befinde man sich aber noch in der Baubetriebsplanung und könne in etwa vier bis acht Wochen Konkretes sagen.

So lange wollen Wuppertal, Solingen, Remscheid und Hagen als betroffene Städte allerdings nicht warten. "Es kann nicht sein, dass wir über eine so lange Zeit fast komplett vom Fernverkehr abgekoppelt werden", sagt Wuppertals Verkehrsdezernent Frank Meyer im Gespräch mit der WZ und betont gleichzeitig, dass man jetzt auf sachliche und konstruktive Gespräche mit der Bahn setze.

Auch die Bundestagsabgeordneten aus der Region will man gegebenenfalls einschalten, um gemeinsam nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Man habe Verständnis für die Belange der Bahn, sagt Meyer, dürfe aber auch nicht die wirtschaftliche Bedeutung der Zugverbindungen vergessen.

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