Wuppertal Wuppertalerin möchte Autoren eine literarische Oase anbieten

Marion Bergmann hat ihren eigenen Verlag gegründet. Sie veröffentlicht kleine, erlesene Bücher mit geringen Auflagen.

Wuppertal: Wuppertalerin möchte Autoren eine literarische Oase anbieten
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Gedichte schreibt die Wuppertalerin Marion Bergmann schon seit Anfang der neunziger Jahren. 1999 — sie lebte damals noch in der Nähe von Kiel — wurden die ersten veröffentlicht.

Wenig später kam sie dort in der Ortsbücherei mit einer Buchhändlerin ins Gespräch, lernte durch sie Professor Gerhard Priesemann kennen und begann, seine Manuskripte zu setzen und zu layouten. Eines dieser Bücher trägt den Titel „Im Schneefall der Zeit“ und beinhaltet Monologe über die Menschlichkeit.

Marion Bergmann, Verlegerin

Aus familiären Gründen zog es die Autorin zurück nach Wuppertal. Hier entschloss sie sich vor drei Jahren unter dem Namen „Diotima“ an der Friesenstraße einen eigenen Verlag zu gründen. „So kann ich die Bücher herausbringen, wie ich es möchte“, sagt die Autorin, die in der Erwachsenenbildung unterrichtet und ihren Verlag nebenberuflich betreibt. Zumindest noch in den kommenden zwei Jahren: „Dann gehe ich in Rente und kann mehr bewegen als die zwei oder drei Bücher, die ich im Moment pro Jahr verlege. Mehr ist aus Zeitgründen noch nicht möglich.“

Ihr Ziel ist es, gute Literatur anzubieten. Den Autoren eine Oase jenseits eines Literaturbetriebs anzubieten, der sich vornehmlich an marktgängigen Prinzipien orientiert. Ihre Publikationsthemen sind Lyrik, Belletristik, Kunst und Philosophie. Den Autoren bietet sie Korrektorat und Lektorat des Manuskriptes an, sie layoutet die Bücher, ist für Coverdesign zuständig und unterstützt Lesungen sowie Public Relation. Dazu kommt eine Anbindung an die Webseite ihres Verlages. In ihrem Internetshop können Leseproben aufgerufen werden, die Bücher dort oder in einer Buchhandlung erworben werden.

„Inzwischen habe ich mir mit meinem Verlag schon einen Namen gemacht, bekomme herrliche Manuskripte, beispielsweise von Philosophen zugeschickt“, schwärmt die Autorin, die sich selbst eher als Lyrikerin sieht. „Wenn man viel liest, dann wachsen die Geschichten. Das ist wie ein inneres Kind“, ist sie überzeugt.

Kleine, erlesene Bücher in einer Auflage von 300 bis 600 Exemplaren herauszubringen, die aber nicht überteuert sind, darin sieht sie ihre Aufgabe. Wenn ein Autor rührig ist und Lesungen organisiert, dann sei die Auflage auch schon mal höher.

Gerade erschienen ist ihr Buch „Glut der späten Röte“, Gedichte zu Aquarellen von Fereidun Shokatfard. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das laut Marion Bergmann mit vielen Farben in Bildern und Worten zum Atemholen einlädt.

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