Fernsehen „Meine Philosophie ist: Ich bin 30 Jahre alt“

Ihren ersten Auftritt bei „The Voice Senior“ hat Lore Duwe (84) am 1. Advent.

 Lore Duwe ist beruflich und privat noch sehr aktiv und ständig unterwegs. 

Lore Duwe ist beruflich und privat noch sehr aktiv und ständig unterwegs. 

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Dass sich das Fernsehformat „The Voice“ in mehreren Varianten gut verkauft, nutzen die Macher bei SAT1. Nach „The Voice Kids“ startet am Sonntag, 24. November, „The Voice Senior“ für Gesangstalente ab 60 Jahren. Lore Duwe, die den meisten Wuppertalern zumindest vom Namen her ein Begriff ist, steht dabei auch auf der Bühne. „Ich erhoffe mir gar nichts von der Teilnahme. Ich bin stolz, dass ich überhaupt dabei sein kann“, sagt Lore Duwe. Sie stehe häufig vor einem großen Publikum, sagt sie und rattert runter, was sie alles schon gemacht hat. 20 Jahre lang war sie Tänzerin bei Pina Bausch, hat für die Rundschau geschrieben, war im Bürgerfunk tätig und veranstaltet auch Mundartlesungen, für die sie selbst schreibt und bei denen sie als Sängerin auftritt. Noch was vergessen? Ach ja, eine Damenboutique in Elberfeld betreibt sie auch.

„Das Leben ist für Lore Duwe eine Bühne“, hat eine WZ-Kollegin über sie geschrieben und das scheint sie am besten zu beschreiben. Die 84-Jährige ist beruflich und privat noch sehr aktiv und ständig unterwegs. „Ich bin eine allseits interessierte Frau, die alles Neue aufnehmen will“, sagt Lore Duwe und erzählt, dass sie sich für die Sprache der Jugend interessiert und einen VHS-Kurs besucht, um digital auf dem Laufenden zu bleiben. Sie nimmt Tanzunterricht, um fit zu bleiben, und stürmt im Swane Café mit ihrer Freundin schon mal als erste auf die Tanzfläche. „Ich habe einen Bewegungsdrang“, sagt Duwe.

Ihre Wuppertaler Wurzeln spielen in ihrem Leben eine große Rolle

Die Woche in Berlin, in der die Aufzeichnung für die Sendung „The Voice Senior“ stattfand, war für sie eine Woche der Erholung. „Hier in Wuppertal habe ich so viel zu tun. Man begegnet sich ja auch ständig“, sagt Lore Duwe, die als Einzelhändlerin in der IG1 aktiv ist. Ihre Wuppertaler Wurzeln spielen in ihrem Leben eine große Rolle. Als enge Verbindung zu ihrer Heimat möchte sie auch ihren Auftritt bei „The Voice Senior“ verstanden wissen. „Ich habe dort meine Stadt vertreten“, sagt sie bestimmt.

Woher sie ihre Energie nimmt? „Meine Philosophie ist: Ich bin 30 Jahre alt“, sagt Lore Duwe. Die anderen machten sie erst auf ihr Alter aufmerksam, wenn sie sie wie eine gebrechliche Omi ansprechen. „Ich möchte den Menschen etwas von meiner Leichtigkeit mitgeben“, sagt Lore Duwe. Sie spielt am liebsten Komödien, schreibt aber auch Texte zu ernsten Themen. Im kommenden Jahr erscheinen ihre Kindheitserinnerungen aus der Kriegszeit. „Seit ich über mein Alter spreche, kann ich ja auch erzählen, dass ich im Krieg im Bunker zuhause war“, sagt die 1935 geborene Schauspielerin.

Beim Casting von „The Voice Senior“ wird Lore Duwe das Lieds „Über sieben Brücken musst Du gehen“ singen. Mit dem Text könne sie sich identifizieren, so Duwe. „Das Leben ist gar nicht so einfach, um geläutert zu werden.“

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