Aktionstag : Wuppertaler wollen Tag es guten Lebens etablieren
Nordstadt. Viele Besucher kamen zur Auftaktveranstaltung an den Ostersbaum. Mehr als 1000 Ehrenamtsstunden sind nötig.
Viele Stühle mussten noch herbeigeschafft werden: Das Interesse am Aufbruch für mehr Miteinander, Klimaschutz und Nachhaltigkeit war sehr groß bei der Auftaktveranstaltung für den Tag des guten Lebens im Nachbarschaftsheim (Naba). Vertreter von Vereinen und Initiativen, Wissenschaftler und Politiker, aber auch viele Privatpersonen waren gekommen, um diesen besonderen Tag zu planen. Am 30. August sollen dafür einige Straßen rund um den Platz der Republik für den Autoverkehr gesperrt und kreativ von den Anwohnern und Interessenten genutzt werden. Ein Beirat sowie ein vierköpfiges Organisationsteam aus Gabi Kamp (Naba), Sophia Merrem (Forum für Soziale Innovation Solingen), Alexandra Kessler (CSCP) und Liesbeth Bakker (Ideaalwerk) wurde bereits gegründet.
Lisa Kutsch und Sonja Langner von Agora Köln erzählten, wie am Erfindungsort dieses Projektes die vergangenen vier Tage des guten Lebens in verschiedenen Stadtvierteln gefeiert wurden. „Mach es bunt!“, empfahlen sie und gaben als Tipp auf den Weg: „Wie soll der Tag sich anfühlen, riechen? Erlebnisse schenken, die man sonst nicht hat.“ Auf Bildern zeigten sie bunte Beispiele: Menschen, die Fahrradhockey oder Tischtennis spielten und Kunstwerke schufen, die Pflanzkarawane, die Blumen quer durch die Stadt anpflanzte. Anwohner, die eine Bushaltestelle mit Tapete verkleidet und darin ein gemütliches Wohnzimmer eingerichtet hatten. „Werdet verrückt und zeigt, was Ihr könnt!“, forderten Lisa Kutsch und Sonja Langner.
Mitgenommen werden sollten möglichst alle Anwohner, aus allen gesellschaftlichen Schichten. „Eines der wichtigsten Dinge ist der Weg dorthin – und nachhören, was die Leute interessiert“, betonte Sonja Langner. Überall seien aus dem Tag des guten Lebens langfristige Bürgerinitiativen erwachsen. Die Beteiligten hätten neue Verkehrskonzepte für ihren Stadtteil erstellt und Bäume gepflanzt. Dass an einem Tag ohne Autoverkehr plötzlich 150 000 Menschen einen Stadtteil durchströmen und dabei auch die Läden und Cafés füllen, hätte die vorher skeptischen Einzelhändler in Köln erstaunt.