Barmen. Theatergruppen haben 2020 eine Menge vor

Barmen. · Lampenfieber, Joba und Kabarettungsdienst suchen derzeit neue Stücke. Die drei Ensembles erfreuen sich großer Beliebtheit.

 Das Joba-Ensemble besteht aus elf Schauspielern im Alter von 18 bis 80 Jahren.

Das Joba-Ensemble besteht aus elf Schauspielern im Alter von 18 bis 80 Jahren.

Foto: Joba

Nach der Aufführung ist vor der Aufführung: Im Herbst feierten die Barmer Laien-Theatergruppen ihre Premieren. Jetzt sind sie dabei, neue Stücke auszusuchen oder sind schon eifrig bei der Probe. Drei alteingesessene Gruppen erfreuen seit vielen Jahren die Menschen im Osten der Stadt: Die Laienspielgruppe Joba von St. Johann Baptist, die Gruppe Lampenfieber des CVJM Oberbarmen und der Kabarettungsdienst vom Ganztagsgymnasium Johannes Rau.

Nachwuchsprobleme hat keine der Gruppen: „Ein Mann hat vergangenes Jahr neu bei uns angefangen, jetzt steigen noch zwei Damen ein“, erzählt Salvatore Giancani, der vor 22 Jahren als Gründungsmitglied bei Lampenfieber angefangen hatte. Zusätzlich gibt es beim CVJM Oberbarmen seit vergangenem Jahr eine Jugend-Theatergruppe. „Vorhang auf“ hatte vor den Sommerferien die erste Premiere und probt gerade unter Leitung von Vivienne Pätzold das zweite Stück. Deshalb wird jetzt auf der CVJM-Bühne immer abwechselnd das Bühnenbild für die eine oder die andere der beiden Gruppen gestaltet.

Kabarettungsdienst hat sich
über die Jahre verändert

Joba Laienspiel hat schon heute Schwierigkeiten, Stücke für alle elf Schauspieler zu finden. „Wir wollen, dass immer alle mitmachen können“, betont Michael Flucht von Joba. Von 18 bis 80 Jahre alt sind die Mitwirkenden und verstehen sich alle prächtig. Dazu kommen vier Bühnenbauer und eine Souffleuse. Beim Kabarettungsdienst wächst der Nachwuchs quasi automatisch heran. Das neue Programm wird gerade erarbeitet, mehrere neue Schüler machen mit. „Manche kommen, weil sie gerne auf der Bühne stehen, andere, weil sie sich für Politik interessieren“, beobachtet Sebastian Paas, der die Gruppe vor zwei Jahren von Michael Brischke übernommen hat.

Die Art des Kabarettungsdienstes hat sich im Laufe der Jahre etwas verändert. „Die Sprache ist sicherlich eine andere geworden, auch die Musik“, sagt Paas. Vom rein politischen Kabarett gehe es manchmal mehr in Richtung Comedy. Auch der multimediale Einsatz sei gestiegen. Nach wie vor entwickeln die Schüler durch ihre Arbeit beim Kabarettungsdienst aber ein großes Interesse an Politik. Ihr Ansatz dabei lautet immer: Was hat das mit uns zu tun? Kabarett-geeignete Typen und Probleme gibt es derzeit ja reichlich auf der Welt.

Alle drei Theatergruppen spielen regelmäßig vor ausverkauften Häusern. Probleme, Zuschauer zu finden, hat niemand von ihnen. „Es kommen auch immer wieder neue Besucher, die ganz überrascht sind, wie viel Spaß sie bei uns erleben“, erzählt Michael Flucht. Salvatore Giancani stellt allerdings fest, dass die November-Termine vom Lampenfieber weniger nachgefragt sind als die Januar-Termine. „Die Menschen haben im November immer das Gefühl, gestresst zu sein, und kommen stattdessen im Januar“, wundert er sich. Zusätzliche Termine zu Jahresbeginn ließen sich jedoch nur schwer einfügen, weil der CVJM-Saal auch von anderen Gruppen intensiv nachgefragt wird. Nächstes Wochenende läuft – ausverkauft – noch einmal der Krimi „Der unheimliche Mönch“. „Wir haben nach vielen Komödien mal wieder einen Krimi genommen und hatten sehr viel positive Resonanz“, sagt Giancani.

Beide Laienspielgruppen suchen jetzt wieder Stücke für die nächste Saison. Es gibt zwar eine riesige Menge von Komödien und Krimis; doch ein geeignetes Stück mit der richtigen Anzahl von Schauspielern und einem ansprechenden Humor zu finden, sei schwierig, sagen die Theaterfans. Oft greifen sie englische Stücke auf. Im Herbst steht dann die nächste Aufführungsserie an.

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