Aufführung : Tanzchor bereitet seinem Publikum große Freude
Wuppertal Das Ensemble brachte das Thema „Glück“ auf die Bühne des Theaters am Engelsgarten.
Goldenglück – schon der Titel traf ins Schwarze. Im neuen Stück des „Tanzchors 60+“ geht es um die Sternstunden im Leben, und bei der Performance im Theater am Engelsgarten hatte das Publikum sichtlich Freude dran. Immer wieder sah man in den voll besetzten Sitzreihen lächelnde Gesichter und hörte herzhaftes Gelächter.
Dabei ist der Weg zum Glück voller Hindernisse. Wie eine Reisegruppe strömten die 29 Tänzer-Sänger auf die Bühne. Rollkoffer im Schlepptau und schwere Taschen umgehängt, blickten sie sich suchend um. Doch dank der munter aufspielenden Band – Andre Enthöfer (Saxophon), Claus Fabienke (Klavier), Dietmar Wehr (Kontrabass), Salome Amend (Perkussion) plus Gastsängerin Mara Cascio – war es mit dem inszenierten Durcheinander rasch vorbei. Aus dem Gewusel wurde ein Chor, der mit einer kraftvollen Stimme sang. Der Chor verwandelte sich in einen Kreis Tänzer, die sich eng umschlungen hielten und – Karneval ist ja nicht mehr weit – schunkelten.
Klar, Gemeinschaft sorgt für Hochgefühle. Genauso gut kann es aber sein, sich aufs Eigene zu besinnen. Max Raabes „Der perfekte Moment“, von zwei Sängerinnen einfühlsam vorgetragen, brachte es auf den Punkt: „Heut mach ich gar nichts/ Keinen Finger krumm/ Ich bleib zu Haus“.
Es folgten weitere Schlaglichter auf das Thema Glück, und auch die Kehrseiten kamen nicht zu kurz. Zu den weichen Klängen von Enthöfers Sopransaxophon formulierten Ensemblemitglieder in ihren Worten Strategien gegen Missgeschicke, Niederlagen und Versagen.
Nachdenkliches
und Partystimmung
Zur schnellen Szenenfolge passte, dass Nachdenkliches und Partystimmung ganz nah beieinander lagen. Zum Siebziger-Jahre-Hit „Daddy Cool“ schlüpften alle in schreiend bunte Kostüme und tanzten wie wild. Ein Fest für Augen und Ohren – und mehr als respektabel für eine Ü-60-Truppe, deren ältestes Mitglied 85 Jahre alt ist.