Mirke Tannenweitwurf: Sieger schaffte acht Meter

Mirke. · Förderverein hatte zum neunten Mal zum Wettbewerb ins Freibad Mirke eingeladen.

 Shafiq Ali Tumusiime bei seinem Weitwurf-Versuch mit der Tanne.

Shafiq Ali Tumusiime bei seinem Weitwurf-Versuch mit der Tanne.

Foto: Fries, Stefan (fri)

In Garmisch wie auch auf der Terrasse des Freibades Mirke ging es am Neujahrstag um Bestweiten. Und während die Skispringer sich von der Olympiaschanze in die Tiefe stürzten und um die 100 Meter weit flogen, katapultierten  in der Mirke mehr als ein Dutzend  Top-Athleten (alle lupenreine Amateure) drei verschieden große Nordmanntannen in weitaus überschaubarere Weiten.

Der Förderverein Freibad Mirke hatte zum neunten Mal zu diesem beliebten Wettbewerb eingeladen, bei dem sich die internationale Werferschar – selbst aus dem fernen Uganda war mit Shafig Ali Tumuslime eine Sportskanone gekommen –  in Bestform präsentierte.

Hierbei kamen höchst kreative Wurftechniken  zum Einsatz. Nämlich die frei interpretierten Speerwurf-,  Dreh-,  Kugelstoß- und ansatzweise auch die Hammerwurfvariante, wobei Sascha Rampe, der auch gleichzeitig die Kampfrichterfunktion ausübte, mit acht Metern eine Marke setzte, die bis Eintritt der Dämmerung nicht übertroffen wurde.

WZ-Fotograf Stefan Fries versuchte sein Glück, indem er mit dem Rücken zum Ziel die kleinste Tanne über den Kopf schleuderte, mit rund sechs Metern aber nicht in die Nähe der Medaillenränge rückte. Der junge Teilnehmer Dirk, der die kleinste Tanne zunächst wie einen Golfschläger hielt und dann mit einfacher Umdrehung Richtung Begrenzungswand bugsierte, kam nicht für den Siegeslorbeer in Frage.

Heiner Mokroß, Vorsitzender des  Fördervereins „Pro Mirke“, hatte die „Sportgeräte“ mit den hautfreundlichen, weichen  Nadeln zum Teil am Wegesrand gefunden. Wobei die mittlere, die etwa 1,50 Meter große Nordmanntanne, wegen ihrer dreigeteilten Spitze wohl auch keine Chance auf einen Karrierehöhepunkt mit Kerzen und „Oh Tannenbaum“ im Wohnzimmer gefunden hätte.

„Der Nächste bitte“, forderte Sascha Rempe die Mitglieder der anwachsenden Zuschauerzahl zu weiteren Versuchen auf, eine Jahresbestweite am 1. Januar anzustreben. „Rund 100 Besucher werden wir heute haben“, prognostizierte Heiner Mokroß und vermerkte mit Stolz, dass das einst von der Stadt aufgegebene Freibad Mirke, das nun mit privater Initiative ehrenamtlich als „Pool im Pool“ betrieben wird, zu einem Ort der Begegnung für sportlich wie auch kulturell Interessierte geworden ist. „130 Veranstaltungen, also gut wie jeden dritten Tag eine, hatten wir 2019 zu verzeichnen“, so Mokroß, der auf Konzerte, Ausstellungen und Kino im Freien wie im Clubraum hinwies. Und: „30 Tage  war das Schwimmbecken  in Betrieb.“

Dem großen Ziel, an traditionsreicher Stätte (das Bad wird in diesem Jahr 169 Jahre alt)  ein Naturbad zu errichten, sei man allerdings noch nicht wesentlich näher gekommen, musste Heiner Mokroß eingestehen. „Dazu brauchen wir die Unterstützung der Politik, und da hoffen wir, dass man im Rat einsieht, dass ein solches Naturbad gelebter Klimaschutz ist. Und das ist etwas, was die Menschen nicht nur hier bei uns haben wollen.“ fwb

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