Einigung in Sicht Tagesmütter freuen sich über mehr Unterstützung

Wuppertaler · Fünf Vertreterinnen haben sich mit OB Andreas Mucke beraten. Sie wollen, dass ihre Arbeit mehr anerkannt wird.

 Heike Kocherscheidt freut sich über das Entgegenkommen der Politik und sagt: „Es ist viel in Bewegung geraten“.

Heike Kocherscheidt freut sich über das Entgegenkommen der Politik und sagt: „Es ist viel in Bewegung geraten“.

Foto: Ja/Schwartz, Anna (as)

Fünf Tagesmütter trafen sich nach der WZ-Berichterstattung zum runden Tisch mit Oberbürgermeister Andreas Mucke, Sozialdezernent Stefan Kühn und Michael Neumann, Leiter des Stadtbetriebs Kindertageseinrichtungen. „Wir haben das Gefühl, dass der Wert einer guten Tagespflege jetzt endlich bei den Politikern und in der Stadtverwaltung angekommen ist“, sagt Heike Kocherscheidt erleichtert. Sie hatte sich gemeinsam mit Silke Neu, Beate Milpetz, Janine Weegmann und Uschi Pahs-David ausführlich auf das Treffen vorbereitet, um die Interessen der Tagespflegepersonen deutlich zu machen.

Ein Thema, das den Tagesmüttern am Herzen liegt, ist eine Vertretungsregelung. „Wir selbst und die Eltern müssen uns um Vertretungen bemühen, wenn wir krank sind. Laut Gesetz ist dafür aber das Jugendamt zuständig. In der Vergangenheit hat die Stadt somit viel Geld gespart“, ärgern sich die Tagesmütter. Hier habe Stefan Kühn versprochen, intensiv nach einer Lösung zu suchen.

Bei der Bezahlung
gibt es bislang keine Lösung

Schwierig sei oft der Umgang mit dem Lebensmittelüberwachungsamt. Immer wieder erlebten Tagespflegepersonen, dass Anforderungen und Wünsche von Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt würden. Oder es gebe unerfüllbare Forderungen, etwa eine Schleuse vor dem Badezimmer, weil dort Kinder gewickelt würden – obwohl das besagte Badezimmer über ein großes Fenster verfüge. In solchen Fällen haben die Verwaltungsmitarbeiter ihre Unterstützung zugesagt. Außerdem stimmte Stefan Kühn zu, über einen Ausbau der pädagogischen Stunden in der Ausbildung zur Tagespflegeperson nachzudenken.

Für den Knackpunkt – die Bezahlung – gab es hingegen keine Lösung. Die Tagespflegepersonen hatten eine Erhöhung ihres Stundensatzes auf 4,20 Euro gefordert, aber nur 3,20 beziehungsweise 3,45 Euro bekommen. Hierzu habe Dr. Kühn eine Dynamisierung der Entgelte in Anlehnung an die Tariferhöhungen für Erzieher in Aussicht gestellt und versprochen, dazu eine Eingabe im Stadtrat zu veranlassen. Die Elternbeiträge sollten dabei gleich bleiben. „Uns ist es jedoch auch wichtig, dass die Arbeitszeit weit mehr Zeit umfasst als nur die reine Betreuungszeit“, betont Heike Kocherscheidt. Schließlich koste das Aufräumen nach dem Besuch der Kinder sowie das Vorbereiten von Essen und Bastelaktionen ebenfalls viel Zeit. Auch Fortbildungen müssten als bezahlte Zeit gewertet werden. Ebenso wichtig wie feste Ergebnisse war den Tagesmüttern, dass sie von Politik und Stadtverwaltung ernst genommen werden. So freuten sie sich über die Einschätzung von Mucke: „Die Tagespflege ist gut und wertvoll für Wuppertal!“ und zogen für sich selbst das Fazit: „Es ist viel in Bewegung geraten.“

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