Nachhaltigkeit Umweltstation ist im Aufbruch

Wuppertal · Bei der Station Natur und Umwelt bewegt sich viel – auch weil Nachhaltigkeit immer mehr zum Thema wird.

 Für 2,5 Millionen Euro soll das Außengelände der Station Natur und Umwelt umgebaut werden.

Für 2,5 Millionen Euro soll das Außengelände der Station Natur und Umwelt umgebaut werden.

Foto: Stadt Wtal/schulzjan

„Ich merke, da draußen tut sich was.“ Kornelia Wegmann, Diplom-Biologin und hauptamtliche Mitarbeiterin der Station Natur und Umwelt, nimmt wahr, dass Informationen zum Thema Nachhaltigkeit von vielen nachgefragt werden – von Privatleuten, von Schulen und sogar Unternehmen. Die Station Natur und Umwelt (StNU) will künftig noch gezielter helfen können. Und lässt sich dafür als Einrichtung für Bildung zu nachhaltiger Entwicklung (BNE) zertifizieren und bewirbt sich als BNE-Regionalzentrum.

Darüber hinaus hoffen Förderverein und Stadt darauf, dass der Umbau des Außengeländes mit Mitteln aus dem Programm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ von Bund und Land gefördert wird. Dann kann das sieben Hektar große Außengelände mit vielen Biotopen bis 2021 so umgebaut werden, dass es trotz der Hanglage barrierefrei zugänglich wird.

Als Regionalzentrum für Vernetzung sorgen

Durch das Förderprogramm würden 90 Prozent der Kosten in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro übernommen, für die Stadt bliebe ein Eigenanteil von 250 000 Euro. Vergangenen Montag hat der Rat einstimmig beschlossen, dass der Antrag gestellt wird. Nachdem die Station Natur und Umwelt im vergangenen Jahr noch nicht berücksichtigt wurde, seien die Chancen diesmal sehr gut, ist Kornelia Wegmann überzeugt.

Gleichzeitig wird sich die Station im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), der internationalen Bildungskampagne der Vereinten Nationen, noch stärker engagieren. „In diesem Bereich arbeiten wir ja schon seit Jahren“, macht Kornelia Wegmann deutlich. Das Konzept der BNE umfasse nicht nur den Bereich Ökologie – bisher Schwerpunkt der StNU, sondern auch der Gesellschaft und Ökonomie. Zudem sei es auch ein didaktisches Konzept, dass handlungsorientiert arbeitet. Die Lernenden sollen selbst aktiv werden, sich auf diese Weise stärker mit den Inhalten identifizieren – ein Prinzip, das die Station ebenfalls seit Anfang an verfolgt.

„Wir bekommen immer mehr Anfragen in diesem Bereich“, berichtet Kornelia Wegmann. So habe es kürzlich eine Anfrage aus dem Quartier Katernberg gegeben, die Anfrage eines Unternehmens habe zur Einrichtung eines „Round Table“ zu Nachhaltigkeit in Unternehmen geführt.

Gemeinsam mit den Nachbarstädten Solingen und Remscheid organisiert die StNU bereits den Zirkel des Lernens, in dem Jugendliche von je drei Schulen jeder Stadt sich ein Schuljahr lang mit einem selbst gewählten Thema der Nachhaltigkeit beschäftigen, ihre Ergebnisse am Ende präsentieren. „Ziel ist, das Thema Nachhaltigkeit im Schulalltag zu implementieren“, erklärt Kornelia Wegmann. Sie freut sich, dass das Thema BNE inzwischen auch als Lehrerfortbildung angeboten wird, es auch an der Universität ein Angebot für Lehramtsstudenten gibt.

Das Land koordiniert Aktivitäten zu BNE über die BNE-Agentur beim Landesumweltamt in Recklinghausen. Dort hat sich die Station Natur und Umwelt zur Zertifizierung angemeldet. „Wir müssen unser Konzept, unsere Leitlinien und unser Programm präsentieren“, erläutert Kornelia Wegmann. Am Ende werden eine Urkunde und eine Plakette auch nach außen dokumentieren, dass die Arbeit den Zielen der UN entspricht.

Darüber hinaus bewirbt sich die Station als BNE-Regionalzentrum für das Bergische Land. „Wir hatten schon lange die Idee, dass wir bereits eine Art Zentrum sind“, so Kornelia Wegmann. „Wir haben Kontakte, können Akteure vermitteln.“ Diese Vernetzung, auch mit anderen Regionalzentren wird auch die Aufgabe als Regionalzentrum sein. Dafür werden dann zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt.

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