ÖPNV in Wuppertal Stadtwerke machen Ticketkauf in Bussen wieder möglich

Wuppertal · In einem Pilotprojekt mit der Wuppertaler Firma Cleff werden nach und nach alle Stadtwerke Busse mit einer neuen Sicherheitsscheibe für den Fahrer ausgestattet. Auch der Vordereinstieg ist dann wieder möglich. Fahrscheinkontrollen werden wieder aufgenommen.

 Busfahrer Dennis Kayouf sitzt jetzt hinter einer speziell angefertigten Schutzscheibe. Davor Anna Szal von der Firma Cleff.

Busfahrer Dennis Kayouf sitzt jetzt hinter einer speziell angefertigten Schutzscheibe. Davor Anna Szal von der Firma Cleff.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) machen den Ticketverkauf in ihren Bussen, der in den vergangenen Monaten cornonabedingt gestoppt worden war, wieder möglich. Ab diesem Dienstag sind die ersten fünf Busse unterwegs, die mit einer speziell angefertigten Schutzscheibe für den Fahrer ausgestattetet sind und in die dann auch der Einstieg vorne wieder möglich sein wird. Nach und nach sollen bis spätestens Ende August alle 300 Busse des Verkehrsunternehmens mit diesem System ausgestattet werden. In welchen Wagen es schon im Einsatz ist, ist an der grünen Markierung am Frontspiegel erkennbar.

Die gemeinsam mit der Wuppertaler Firma Cleff - Spezialist für Scheiben und Türen an Schienenfahrzeugen, Reisemobilen und Schiffen - entwickelten Scheiben, lösen das bisherige Provisorium ab, bei dem die Fahrerzelle inklusive Vordereinstieg durch eine Folie vom Fahrgastraum abgetrennt ist. Den Gesundheitsschutz für Fahrer und Fahrgäste sollen sie dennoch gewährleisten. „Wir hatten schon nach einer Lösung gesucht und waren dann dankbar, als die Firma Cleff selbst auf uns zugekommen ist“, berichtete WSW-Geschäftsführer Ulrich Jaeger bei der Vorstellung der ersten umgerüsteten Fahrzeuge von einer idealen Partnerschaft.

„Wir haben von unserem Betrieb aus Busse mit der Folie gesehen, und uns überlegt, wie das anders gehen kann. Wir haben dann bei den Stadtwerken angerufen und sind froh, dass es gleich zu dem Pilotprojekt gekommen ist“, erklärte Cleff-Vertriebsleiterin Anna Szal aus Perspektive des Unternehmens, das bereits 1935 in Wuppertal gegründet wurde. Für jeden Bustyp habe es dabei Anpassungen geben müssen. Inzwischen seien auch andere Verkehrsbetriebe wie die Düsseldorfer Rheinbahn interessiert daran. Das neue System ist TÜV- und Dekra-geprüft.

Wer ohne Fahrschein fährt, darf nicht mehr mit Kulanz rechnen

Wieder aufgenommen haben die Stadtwerke bereits vor zwei Wochen die Fahrscheinkontrolle in den Schwebebahnen und werden künftig auch wieder in den Bussen kontrollieren. Bisher habe man sich da in Coronazeiten kulant gezeigt, wenn jemand ohne Fahrschein angetroffen wurde. „Diese Kulanz wird aber beendet sein, wenn man in den Bussen wieder Fahrscheine kaufen kann“, kündigt Ralph Birkenstock an, Er ist Leiter Marketing und Vertrieb bei den Stadtwerken. gh

(gh)
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