Wuppertal : Sinfonieorchester überzeugt mit Mut zur Uraufführung
Wuppertaler Gerade die zweite Konzerthälfte mit Schlagzeugerin Vivi Vassileva begeisterte das Publikum.
Schon sehr lange leiden auch namhafte zeitgenössische Komponisten darunter, dass ihre Schöpfungen selten gespielt werden. Auch Kompositionsaufträge sind rar gesät. Oft liegt es am schnöden Mammon. Das kostet Auftraggeber wie Veranstalter halt Geld. Oder man hat Angst vor einer schwachen Publikumsresonanz. Respekt also vor dem Sinfonieorchester Wuppertal, das anlässlich seines neunten städtischen Sinfoniekonzerts eine Uraufführung nicht scheute. Und die kam im gut besuchten Großen Saal der Stadthalle unglaublich gut an. Das Wuppertaler Publikum will nämlich nicht nur etwa Beethovens Fünfte hören (Die kommt übrigens in der nächsten Spielzeit!). Es ist auch neugierig auf Fremdes.
Einen fetzigen Abschnitt des Konzerts gab es als Zugabe
„Oraculum“ heißt das siebensätzige, rund 35 Minuten dauernde Opus 72 des spanischen Komponisten Oriol Cruixent. Er schrieb es der genialen Schlagzeugerin Vivi Vassileva auf den Leib, die selbstredend als Solistin mit dabei war und wie in der vergangenen Spielzeit begeisterte.
Mit ihrem großen Instrumentarium, das fast die gesamte vordere Bühnenfront einnahm, zauberte sie hochvirtuose leise wie sehr laute komplexe rhythmische Passagen hervor. Doch sie konnte auch dem Marimbaphon und den beiden Steel Drums unter die Haut gehende sehr emotionale kontemplative Momente hervorlocken.