Programmvorstellung Sinfonieorchester feiert Beethoven

Wuppertal · 2020 wird es viele Konzerte geben, bei denen die Werke des Komponisten gespielt werden.

 Benjamin Reissenberger, Julia Jones und Esther Klose (v.l.) stellten das Programm im Beethoven-Jahr vor.

Benjamin Reissenberger, Julia Jones und Esther Klose (v.l.) stellten das Programm im Beethoven-Jahr vor.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Am 17. Dezember 1770 wurde Ludwig van Beethoven getauft. Es wird vermutet, dass er einen Tag vorher das Licht der Welt erblickte. Also wird sein 250. Geburtstag im nächsten Jahr weltweit ganz groß gefeiert. Eingeläutet wird das Beethoven-Jahr am Montag, 16. Dezember. Diesem Jubiläum trägt auch das Sinfonieorchester Wuppertal Rechnung. Unter anderem gibt es zwei große Projekte in der Stadthalle im Juni.

„Beethoven Pastoral Project“ heißt es am 5. Juni, dem Weltumwelttag der Vereinten Nationen. Dem will man Rechnung tragen und für nachhaltigen Klima- und Umweltschutz eintreten. Der Name ist Programm. Beethovens „Pastorale“, seine sechste Sinfonie, steht im musikalischen Zentrum ab 19.30 Uhr. In ihr verarbeitete der Komponist seine Liebe zur Natur. Neben den städtischen Sinfonikern unter Generalmusikdirektorin Julia Jones ist das Ensemble Noisten mit dabei. Es will sich von dieser Musik, deren Themen, Rhythmen und Melodien inspirieren lassen, sie zwischen den Sinfonie-Sätzen aufgreifen und im Stil des Klezmer verarbeiten. Es setzt Kontraste, will laut Orchestermanager Benjamin Reissenberger die Sinfonie „aus einem anderen Blickwinkel sehen“.

Eingerahmt wird das Konzert von weiteren Aktivitäten rund um die Themen Umwelt und Klima. Das Nachhaltigkeitsmanagement der Stadthalle stellt sich vor. Die Wuppertaler Stadtwerke bringen sich mit ein. Außerdem hat Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut zugesagt. Mit ihm will man sich über Umwelt, Klima und Energie unterhalten.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft bereits. Karten für ein weiteres Großprojekt am 22. Juni gibt es ab Montag, 16. Dezember. Es nennt sich „Beethoven Marathon“. Für das Publikum, die Orchestermusiker, den Solisten und Jones wird der Tag eine große wie spannende Herausforderung werden. Denn dann werden in zwei Blöcken die fünf Klavierkonzerte Beethovens aufgeführt. Ab 17.30 Uhr werden die Nummern zwei bis vier und ab 20.45 Uhr die beiden anderen aufgeführt.

Auch die zweite Saisonhälfte soll mit Beethoven bespielt werden

Esther Klose, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Orchesters zuständig ist, informiert darüber, dass es Einzeltickets getrennt für beide Konzerte gibt. Weiterhin gibt es ein Kombiticket für beide zusammen, wobei dann das Zweite um 50 Prozent reduziert ist. Außerdem kann man ab Montag auch ein Antipasti-Buffet buchen, das zwischen den beiden Veranstaltungen während einer Pause von rund einer Stunde und 45 Minuten angeboten wird.

Jones betont, dass wohl kein Pianist dazu bereit ist, alle fünf Klavierkonzerte an einem Tag zu spielen. Der international anerkannte Pianist Artur Pizarro aus Portugal hat aber zugesagt. Er gab sein gefeiertes Wuppertaler Debüt in der vergangenen Saison. Ihn hat Jones 2008 in Portugal kennengelernt, wo sie nördlich von Lissabon einen Wohnsitz hat. Sie fand es „auf Anhieb toll, mit ihm zu musizieren“. Ein paar weitere Konzerte mit dem Gewinner des Klavierfestivals in Leeds 1990 hat sie seitdem unter anderem in Straßburg und London dirigiert.

Zwei Monate vorher gibt das Sinfonieorchester Wuppertal im Centro Cultural de Belém in Lissabon ein Gastspiel mit Pizarro und diesem Programm, aber aufgeteilt auf zwei Tage, nämlich am 23. und 24. April. Nach dem Wuppertaler Event begeben sich die Musiker in das Kulturzentrum Immanuel, um dort die fünf Klavierkonzerte für das Label Odratek Records aufzunehmen.

Nach den Sommerferien, während der ersten Hälfte der kommenden Spielzeit soll es mit Beethoven weitergehen. Jones und Reissenberger halten sich aber noch bedeckt. Soviel ist sicher: Am 16. Dezember 2020 wird das Orchester Beethovens 250. Geburtstag nicht feiern. Der Orchestermanager begründet diesen Umstand mit Dispositionsproblemen. Auf dem Programm des vierten städtischen Sinfoniekonzerts kurz vorher am 13. und 14. Dezember soll aber etwas von Beethovens Werken stehen.

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