Krimineller Pfleger Wuppertaler Seniorin bleibt nach Betäubungs-Attacke ihrem Altenheim treu

Wuppertal · Der 26-jährige Altenpfleger wurde vom Revita-Seniorenzentrum in Barmen fristlos entlassen. Wie sich die Einrichtung jetzt nach dem Vorfall äußert.

 Der festgenommene Pfleger, der eine Patientin sediert haben soll, hat jetzt Hausverbot bei seinem alten Arbeitgeber.

Der festgenommene Pfleger, der eine Patientin sediert haben soll, hat jetzt Hausverbot bei seinem alten Arbeitgeber.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Nach den Ermittlungen gegen einen 26-jährigen Pfleger im Barmer Revita-Seniorenzentrum, hat sich jetzt die Residenzleitung zu Wort gemeldet. Leiter Dennis Schalk informiert in einer schriftlichen Stellungnahme: „Der mutmaßliche Täter, der über Berufserfahrung als Altenpfleger verfügt, war ab dem 18. Mai 2022 als staatlich geprüfter Altenpfleger mit entsprechender behördlicher Urkunde bei uns beschäftigt.“ Bereits im August dieses Jahres wurde erstmals ein Diebstahl in dem Haus angezeigt. Schalk: „Seitdem kooperieren wir wegen diesem und weiterer Diebstähle eng mit der Kriminalpolizei Wuppertal. Ein Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.“

War es der gleiche Täter, der am Dienstag eine 60-Jährige mit Betäubungsmitteln ruhiggestellt haben soll, um sie auszurauben (die WZ berichtete)? „Auch wenn vieles dafürspricht, dass ein Zusammenhang zwischen den Diebstählen und dem versuchten schweren Raub besteht, bleibt eine diesbezügliche Feststellung den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vorbehalten“, so Schalk. Man gehe davon aus, dass dem Altenpfleger im Falle eine Verurteilung ein lebenslanges Berufsverbot droht - neben einer im Raum stehenden Gefängnisstrafe.

Nachdem der verdächtige Pfleger festgenommen wurde, hat ihn die Einrichtung fristlos gekündigt und ein Hausverbot erteilt. „Der Vorfall hat bei Geschäftsführung und Leitung des Altenheimes große Bestürzung ausgelöst. Wir befinden uns gegenwärtig im fortgesetzten Dialog mit Mitarbeitenden und Bewohnern, um für die derzeit größtmögliche Transparenz zu sorgen.“

Das Opfer dieser Körperverletzung durch Medikamente, das nach der Sedierung gestürzt war, konnte nach zwölfstündiger Beobachtung das Krankenhaus wieder verlassen. Sie sei den Umständen entsprechend guter Gesundheit. Dennis Schalk teilt mit: „Die Bewohnerin hat uns mitgeteilt, dass sie trotz des Vorfalls, der uns alle sehr betroffen gemacht hat, unserer Einrichtung weiterhin ihr Vertrauen schenkt und weiterhin in unserem Altenheim wohnen möchte.“ Man werde den Bewohnern jegliche Unterstützung zur Aufarbeitung des Vorfalls zukommen lassen.

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