Nahverkehr in Wuppertal Schwebebahn zu laut - Stadtwerke tauschen rund 90 Radreifen aus

Wuppertal · Die Stadtwerke wollen etwas gegen den erhöhten Geräuschpegel der Schwebebahn unternehmen. Dafür müssen Radreifen ausgetauscht werden.

 Die Schwebebahn soll wieder leiser durchs Tal schweben.

Die Schwebebahn soll wieder leiser durchs Tal schweben.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Anwohnern und Fahrgästen ist es schon aufgefallen: Die Schwebebahnen fahren unruhiger und machen mehr Lärm als früher. Die Stadtwerke wollen dagegen etwas unternehmen und tauschen fast 90 Radreifen aus. Was wiederum zu geringen Einschränkungen im Fahrplan während der Ferien führen wird.

„Es wird derzeit manchmal lauter auf der Strecke, je nachdem welches Schwebebahnfahrzeug gerade vorbei fährt“, beschreiben es die Stadtwerke in einer Mitteilung. Ursache sei das geringere Tempo der Bahnen. Sie sind für eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern gebaut, dürfen aber nach einem Zwischenfall im Mai 2017, bei dem eine Bahn das Gerüst berührt hat, nur Tempo 40 fahren. Weil sie nun weniger pendeln, fahren sich die Räder weniger an den Rändern und mehr in der Mitte ab, was zu Unebenheiten führt.

Taktverlängerung von dreieinhalb auf viereinhalb Minuten

Grund zur Sorge sei das nicht, die Betriebssicherheit sei jederzeit gewährleistet, versichern die Stadtwerke. Aber das Ärgernis der Fahrgeräusche wollten sie schnellstmöglich abstellen. Sie ziehen die Erneuerung der Radprofile vor: Eigentlich sollte es erst nach 80 000 Fahrkilometern neue Profile geben, die elf besonders lauten Schwebebahnen mit je acht Rädern kommen jetzt nach 60 000 Kilometern in die Werkstatt. Die anderen Bahnen werden je nach Abnutzungsgrad folgen. Bis alle Bahnen wieder leise rollen, könne es Corona-bedingt etwas dauern, denn für Ersatzräder und Montagematerial gebe es aktuell einen Lieferengpass.

Die ungeplante Austauschaktion hat Auswirkungen auf den Fahrplan: Da mehr Fahrzeuge in der Werkstatt sind, stehen weniger betriebsbereite Bahnen zur Verfügung. Um die Auswirkungen so gering wie möglich so halten, nutzen die WSW die verkehrsärmere Zeit bis Ende der Sommerferien für die Werkstattaufenthalte. Ab 12. Juni fahren die Bahnen tagsüber statt alle dreieinhalb nur alle viereinhalb Minuten. Nach Ende der Sommerferien sollen sie wieder nach altem Takt fahren.

Ein Rad kostet nach Angaben der Stadtwerke 4200 Euro, dazu kommt der Einbau. Ob die Kosten unter Gewährleistungsansprüche an den Hersteller fallen, sei bisher noch nicht geklärt. Auch bei der Frage, wann die Schwebebahn das geplante Tempo 60 fahren kann, werde weiter mit dem Hersteller verhandelt.

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