Meinung Schulen trotzen der Politik

Meinung · Die Landesregierung hat bis zuletzt auf Präsenzunterricht gesetzt und die Schulen dann am Freitag überrascht. Die kommen aus dem Nichts mit den Mitteln klar, die sie haben. Aber mehr Planung hätte allen geholfen. Das wäre möglich gewesen.

 Kommentarbild Eike Rüdebusch

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Foto: WZ/Ritter, Andreas

Es war Freitag in der 6. Stunde als die Landesregierung die Änderungen für die Schulen beschlossen hat -  was Schulleitungen, Lehrer und Schüler kurz vor oder nach Schulschluss erreicht hat. Bis dahin gab es immer die Anweisung: Präsenzunterricht, keine Schulschließungen. Vorrausschauend war das nicht. Und die Schulen müssen jetzt ausbaden, was das Land ihnen eingebrockt hat.

Die Schulen und Lehrer versuchen viel, um die Situation zu meistern. Sie stellen eigene Konzepte auf, ob und was digital bereitgestellt und gelehrt wird - während Schüler noch teils in den Klassenräumen betreut werden müssen. Sie arbeiten teilweise den Stoff doppelt auf - für beide Kanäle sozusagen.

Und das, während die Technik streikt - die Server sind zu alt und überlastet, die Tablets fehlen noch weitgehend. Und ob die Kinder zu Hause Wlan haben, kann auch keiner sicher sagen. Tatsächlich fehlt das in manchen Haushalten und die Kinder sind dann kaum zu erreichen.

Das war schon im ersten Lockdown so. In der Zwischenzeit hat sich anscheinend kein Verantwortungsträger im Land Gedanken gemacht, was man besser machen kann. Viel ist jedenfalls nicht passiert. Dabei kam ein zweiter Lockdown nicht aus dem Nichts.

Die Schulen liefern. Müssen sie. Die Mehrheit der Lehrer und Leiter tut, was sie kann. Auch wenn man es ihnen schwer macht. Schon wieder.

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