Benefiz Jugendliche sammeln Geld für soziale Projekte

Elberfeld. · Trotz des Lockdowns haben sich die Schüler des St.-Anna-Gymnasiums zusammengetan, um die traditionelle Weihnachtskollekte doch durchführen zu können. Am Ende kam eine ordentliche Summe zusammen.

 Die Spendenaktion des St.-Anna-Gymnasiums war trotz der überraschenden Schulschließung im Dezember ein Erfolg.

Die Spendenaktion des St.-Anna-Gymnasiums war trotz der überraschenden Schulschließung im Dezember ein Erfolg.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Am Ende lief doch alles wie geplant. Die alljährliche Weihnachtskollekte des St.-Anna-Gymnasiums konnte rechtzeitig eingesammelt werden. „Wir sind trotz Corona und ausgefallenem Weihnachtsgottesdienst mit 6200 Euro auf einen ähnlichen Betrag wie sonst gekommen“, sagt Christoph Sänger. Der Lehrer für Geschichte, Mathematik und katholische Religion ist seit einigen Jahren Organisator dieser Kollekte. Die Intention: Man will Spenden sammeln, um soziale Projekte zu unterstützen. „Die Projekte wählen wir immer einmal jährlich auf einer Fachkonferenz der Religionslehrer aus“, so Sänger.

In diesem Jahr fiel die Wahl dabei auf einen lokalen und einen internationalen Aspekt. Denn das gesammelte Geld fließt je zur Hälfte in die Arbeit der Wuppertaler Kindertafel und in die Errichtung von Schulen und Kindergärten in Pedro II in Nordbrasilien. Kindertafel-Leiter Udo Schemann freut sich sehr über die Spende für die Einrichtung. Seit elf Jahren bietet die Kindertafel in Vohwinkel bedürftigen Kindern zum Beispiel eine kostenfreie Mahlzeit und Hausaufgabenbetreuung an. Ebenso spricht Stadtdechant Bruno Kurth seinen Dank aus. Die Sternsingeraktion von St.-Laurentius unterstützt das Projekt in Nordbrasilien schon seit vielen Jahren. Und Kurth hat zudem eine ganz persönliche Verbindung nach Brasilien: Er hatte selbst nach seinem Abitur einige Zeit in Pedro II gelebt und die Menschen dort kennenlernen können.

Ehemalige Schüler spenden
Reste aus der Abiturkasse

Auch in der Vergangenheit waren bekannte soziale Projekte unter den Spendenzielen der Weihnachtskollekte. So etwa 2017 die Wuppertaler Tafel oder 2008 die Behinderten-Seelsorge. Die traditionelle Spendenaktion der St.-Anna-Schule war wie auch der Schulalltag durch die Corona-Pandemie maßgeblich beeinflusst. „Normalerweise erhalten die Schüler in den Klassen Spendentüten, die sie nach Hause mitnehmen und dann mit Geld gefüllt bei den Weihnachtsgottesdiensten in St. Laurentius abgeben“, erklärt Sänger. Diese bastelten die Schüler der unteren Jahrgangsstufen auch in dieser Adventszeit unter Sängers Anleitung, um sie dann in den anderen Klassen zu verteilen. „Dass der gewohnte Weihnachtsgottesdienst nicht stattfindet, wussten wir. Aber von der Schließung der Schulen Mitte Dezember wurden wir überrascht“, erklärt Sänger. Eigentlich war geplant, den Weihnachtsgottesdienst am letzten Schultag per Livestream in die Klassenräume zu übertragen. „Und da sollten die Schüler dann eigentlich die gefüllten Spendentüten mitbringen“, sagt Sänger. Da die Schulschließungen auch nach den Weihnachtsferien Bestand hatten, entschied man sich das Geld per Überweisung zu sammeln. Dabei kamen ungefähr 2600 Euro zusammen. Statt in Präsenz konnte der Weihnachtsgottesdienst auf dem Youtube-Kanal der Schule von zuhause aus gefeiert werden. Am Ende der Messe stellen Vertreter der Kindertafel und von der Laurentius-Gemeinde die Projekte vor.

Neben den Spenden der Eltern überwies auch der Abiturjahrgang 2016 rund 2000 Euro. Das Geld aus der Abiturkasse war übriggeblieben und hatte bis heute keinen Verwendungszweck gefunden. „Ursprünglich wollten wir ein jährliches Treffen nach dem Schulabgang damit veranstalten, da das aber nicht umgesetzt werden konnte, haben wir uns entschieden, das Geld zu spenden“, sagt Ex-Schüler Jan Wienhold.

Auch die Einnahmen aus den Historischen Kalendern, welche Schüler des St.-Anna-Gymnasiums unter Christoph Sängers Regie seit 2019 anfertigen (die WZ berichtete) fließen in die Kollekte des Weihnachtsgottesdiensts mit ein. Aus dem Erlös der Kalender für 2021 kamen nochmal ungefähr 1500 Euro zusammen, so Sänger. Im nächsten Jahr will man wieder eine Kollekte sammeln und hofft auf einen ähnlichen Erfolg wie in diesem Jahr.

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