Wuppertaler Schulzeit Wuppertaler Schüler lernen Portugiesisch in Rio de Janeiro

24 Achtklässler des St. Anna-Gymnasiums haben im Rahmen eines Schüleraustausches zwei Wochen in Brasilien verbracht.

Wuppertaler Schulzeit: Wuppertaler Schüler lernen Portugiesisch in Rio de Janeiro
Foto: Katharina Butenkemper

Wuppertal. Große Gegensätze von Arm und Reich und sehr offene, freundliche Menschen — das erlebten 24 Achtklässler des Gymnasiums St. Anna bei ihrem Austausch in Brasilien. Zwei Wochen verbrachten sie in der Hauptstadt Rio de Janeiro in der deutschen Partnerschule; anschließend fuhren die Jugendlichen mit ihren Betreuern Katharina Butenkemper und André Kost nach Prados aufs Land.

„Da wachsen ganz andere Pflanzen und Früchte, die wir manchmal gar nicht kennen, und riesige gelbe Maracuja“, berichtet Elias (14). „Es war toll, als wir Orangen und Chili-Schoten einfach pflücken konnten.“

Die Menschen hätten eine ganz andere Mentalität: Während die Deutschen pünktlich bereit standen, seien die Gasteltern oft erst eine Stunde später los gefahren. „Die Menschen waren viel offener, auch die Freunde meiner Gastfamilie haben mich direkt umarmt“, erzählt Karlotta (13).

Die deutsche Schule organisierte für ihren Besuch ein spannendes Ausflugs-Programm. Höhepunkt war natürlich die Tour auf den Cocovardo, wo die berühmte riesige Christus-Statue steht. „Unsere Partner schafften es sogar, diese Tour noch zu verschieben, weil an dem geplanten Tag das Wetter so schlecht war“, lobt Katharina Butenkemper. Der Blick von oben auf die riesige Stadt sei faszinierend gewesen.

Auch der botanische Garten, das Maracana-Stadion und die Selarón-Treppe begeisterte die Schüler. Gewöhnungsbedürftig fanden die Schüler, dass sie fast nirgendwo zu Fuß hinlaufen durften. Vor dem Haus musste man hinter einer Absperrung warten, in Einkaufsstraßen durften sich die Deutschen nur in einem kleinen Radius bewegen. Der eigentlich geplante Besuch im Kinderhort der Favela „Dona Marta“ musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.

Doch die Kinder und Betreuer kamen in die Schule, damit die Deutschen ihnen die beim Spendenlauf gesammelten Gelder übergeben konnten. „Manchmal hat man Schüsse aus den Favelas gehört“, berichtet Vito (14).

Heftig sei der Verkehr in Rio gewesen. Selbst für kurze Strecken habe man lange mit dem Auto gebraucht. „Und Anschnallen gibt es da gar nicht. Als wir einmal mit Brasilianern Fußball gespielt haben, kam die ganze Fußballmannschaft in einem normalen Fünfsitzer“, sagt Vito.

Das Essen begeisterte die Deutschen wenig: „Es gab jeden Tag Reis mit Bohnen, der immer gleichen Soße und verschiedene Sorten Fleisch dazu“, erzählen die Schüler einhellig. Als die Brasilianer merkten, dass dieses Gericht auf wenig Gegenliebe stieß, gab es extra für die Besucher Nudeln dazu. Dazu gab es meist Salat und Früchte. Abends gingen viele Familien essen.

Mit den brasilianischen Schülern konnten die Wuppertaler Deutsch sprechen, da diese dort die deutsche Schule besuchen. Mit den Eltern verständigten sie sich meist auf Englisch, mit Hausangestellten mit Händen und Füßen.

Etwas Portugiesisch lernten die Wuppertaler jeden Morgen in der Schule. „Am Schluss konnte ich mich ein bisschen verständigen“, sagt Vito, der sich durch seine Italienisch-Kenntnisse leicht tat mit der Sprache.

Viele Schüler schreiben ihren Austausch-Partnern weiterhin oder spielen mit ihnen per Internet Computer-Spiele.

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