Zukunftsprojekt : Schüler entwickeln mit Experten Visionen für eine lebenswerte Stadt
Barmen. Umweltforscher Michael Kopatz diskutierte im Rahmen von „Zukunft denken“ mit den Zehntklässlern. Im kommenden Jahr soll es einen Abschlussbericht geben.
„Es geht nicht darum, dass ihr verzichtet.“ Ein Satz, der am Ende eines Vortrages über Maßnahmen für Umwelt und Klima vielleicht Verwunderung bei den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Johannes Rau ausgelöst hätte, wenn nicht Michael Kopatz zuvor detailliert seinen Grundsatz beschrieben hätte: „Die Politik ist dafür verantwortlich, Systeme und Strukturen zu ändern; unsere Verantwortung liegt darin, darauf hinzuweisen.“ Kopatz, Umweltforscher am Wuppertal Institut und Buchautor, war im Rahmen des Projekts „Zukunft denken“ in die Barmer Schule gekommen, das bereits im Juni mit den Polit-Gästen Helge Lindh, Uwe Schneidewind und Andreas Mucke offiziell eröffnet worden war.
Mit dem Projekt sollen Visionen für nachhaltige Stadtentwicklung in Wuppertal erarbeitet und diskutiert werden. Dabei ist angedacht, diejenigen in den Mittelpunkt zu rücken, die am längsten mit den heute getroffenen Entscheidungen leben werden, weshalb mit der zehnten Klasse des Ganztagsgymnasiums zusammengearbeitet wird. Das Projekt möchte Entscheidungsträger und junge Menschen verbinden. Auch im Unterricht wurde es weitergeführt. So schufen die Jugendlichen etwa Kunstwerke, die sich mit einem Bild der Welt in 20 bis 30 Jahren beschäftigen. „Viele sind optimistisch, aber die Schüler machen sich auch viele Sorgen“, fasst Liesbeth Bakker vom Büro „Ideaalwerk“ für Umwelt und Nachhaltigkeit zusammen. Sie koordiniert das Gesamtprojekt, an dessen Ende im kommenden Jahr die Beteiligten eine gemeinsame Stellungnahme formulieren möchten.
Bis dahin möchte die Schule nach innen und außen in Kommunikation treten, wie der stellvertretende Schulleiter Rainer Kokenbrink erläutert: „Wir versuchen die Schule für Experten zu öffnen.“ „Zukunft denken“ als Teil der Programmatik der Unesco-Projektschule sei da, um zu erörtern: „Wie kann es gelingen, Zukunftsprognosen zu entwickeln, in denen wir auch leben wollen?“, so Kokenbrink.