Klimaschutz Was tun gegen den Klimawandel?

Wuppertal · Fridays for Future: Bei einer Podiumsdiskussion erklärte der Wuppertaler CDU-Chef, Matthias Nocke, dass er auf die Kritik des Youtubers Rezo an seiner Partei reagieren wolle. Er habe ihn deshalb zum Gespräch eingeladen.

 Am Freitagmorgen demonstrierten die Schüler zunächst auf dem Laurentiusplatz – mit dabei die Greta-Thunberg-Figur, die der Düsseldorfer Karnevalswagenbau-Künstler Jacques Tilly der „Fridays for Future“-Bewegung geschenkt hat.

Am Freitagmorgen demonstrierten die Schüler zunächst auf dem Laurentiusplatz – mit dabei die Greta-Thunberg-Figur, die der Düsseldorfer Karnevalswagenbau-Künstler Jacques Tilly der „Fridays for Future“-Bewegung geschenkt hat.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Dass die Politiker keinen leichten Stand haben würden, konnten sie schon an der übergroßen Pappmaché-Figur von Greta Thunberg erkennen, die gleich neben der Bühne geparkt war und zwei Vertretern der Elterngeneration an den Ohren zog. Verglichen damit war die Podiumsdiskussion, zu der die Schülerbewegung „Fridays for Future“ am Freitagabend auf den Laurentiusplatz geladen hatte, dann aber doch vergleichsweise moderat. Erfreulich war zudem, dass die Diskussion nicht nur Zuhörer unter Schülern und Studenten fand, sondern auch viele ältere Semester anlockte.

Unter dem Motto „Europawahl ist Klimawahl“ fand die Gesprächsrunde zwei Tage vor der Wahl statt. Als Vertreter der Parteien waren der Kreisvorsitzende der CDU Wuppertal, Matthias Nocke, der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh, der Linken-Stadtrat Bernhard Sander sowie Michael Terwiesche (FDP) und Jan Ovelgönne (Grüne) vertreten. Die beiden Letztgenannten kandidierten für einen Sitz im EU-Parlament. Zu der Runde gesellten sich der Wissenschaftler Manfred Fischedick (Wuppertal Institut) sowie mit Amelie Müller und Jonah Näckel zwei Sprecher von „Fridays for Future“. Moderiert wurde die Diskussion von Lother Leuschen, WZ-Chefredaktion und Leiter der Lokalredaktion Wuppertal.

Matthias Nocke hat den YouTuber Rezo nach Wuppertal eingeladen

 Zur Podiumsdiskussion unter der Moderation von Lothar Leuschen, WZ-Chefredaktion und Leiter der Wuppertaler Lokalredaktion, waren nicht nur Schüler, sondern auch ältere Wuppertaler gekommen.

Zur Podiumsdiskussion unter der Moderation von Lothar Leuschen, WZ-Chefredaktion und Leiter der Wuppertaler Lokalredaktion, waren nicht nur Schüler, sondern auch ältere Wuppertaler gekommen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Moderator Leuschen nahm zum Auftakt der Gesprächsrunde gleich Vertreter von zwei Parteien an die Reihe, die in der Vergangenheit mit den Klimastreiks der Schüler und jungen Leute gefremdelt hatte. FDP-Mann Terwiesche sprach er auf die Aussage von Parteichef Christian Lindner an, der gesagt hatte, man solle das Thema doch lieber Profis überlassen. Den CDU-Vorsitzenden Nocke erinnerte er daran, dass Vertreter seiner Partei die Proteste ebenfalls kritisiert hatten. Beide vermieden in ihrer Replik Kritik an den Schülerprotesten, Nocke bezeichnete sie sogar als „gut“.  Der CDU-Vorsitzende hatte es ohnehin schwer, steht seine Partei doch nach der Onlineschelte des YouTubers Rezo mächtig in der Kritik. Nocke kündigte an, er wolle das Gespräch mit dem gebürtigen Wuppertaler suchen und habe ihn deshalb eingeladen.

Kritische Worte am Kohlekompromiss und dem geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung im Jahr 2038 fand der SPD-Bundestagsabgeordnete Lindh. „Die Bundesregierung macht nicht genug“, mahnte er. Immerhin hoffe er nun, dass die SPD-Bundesumweltministerin Svenja Schulze mehr Druck machen könne, um die geplanten Ziele zur schnelleren Reduzierung des Klimakillers Kohlendioxid (CO2) zu erreichen, erklärte Lindh.

Dass der Weg in eine klimaneutrale Zukunft nicht einfach sein wird, machte der Wissenschaftler Manfred Fischedick deutlich. Gesellschaften „wollen sich nicht verändern“, erklärte er. Sie seien „nicht besonders transformationsaffin“. Um Veränderungen in der Gesellschaft zu erreichen, müssten deshalb Blockaden überwunden werden.

Wie weit das Feld in Bereichen wie Umweltschutz und nachhaltiger Lebensweise ausfällt, machte die anschließende Fragerunde deutlich: Es ging unter anderem um Verkehr, Massentierhaltung oder auch den Umgang mit dem Hambacher Forst.

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