Wuppertaler Sänger kämpft für mehr Toleranz an Schulen

Der 19-jährige Alexi Paridis will mit seiner Castingshow „Hidden Talents“ junge Musiker fördern.

Wuppertaler Sänger kämpft für mehr Toleranz an Schulen
Foto: Stefan Fries

Am Wochenende war es wieder soweit. Dieter Bohlen ging am Samstagabend in der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) auf die Jagd nach den neuesten Gesangs- und Showtalenten, die davon träumen, den Pop-Olymp zu erklimmen.

Auch Alexi Paridis wollte vor einigen Jahren sein Glück versuchen und meldete sich bei DSDS an. Dort schaffte er es jedoch nicht über die Vor-Castings hinaus. Er habe zwar eine gute Stimme, aber sein Typ passe nicht zum Format, hieß es damals in der Begründung. Weitaus besser lief es für den mittlerweile 19-jährigen Sonnborner Ende 2016, als er bei der griechischen Ausgabe von „The Voice“ bis in die Battle-Runde kam. Doch auch dort platzte jäh sein Traum von der großen Karriere.

Davon unterkriegen ließ sich der Student jedoch nicht — im Gegenteil. Paridis entwickelte stattdessen sein eigenes Showkonzept und veranstaltete in Wuppertal die Castingshow „Hidden Talents“. In Kooperation mit den City Arkaden sowie der Music Academy suchte er 2015 und 2016 junge Musiktalente. „Bei meiner Show geht es nicht darum, wie einer aussieht, sondern welche Persönlichkeit und welches Talent er hat“, erklärt er.

Das Projekt stieß auf so viele positive Resonanzen, dass sich Paridis dazu entschloss, sein Konzept noch mal zu überarbeiten und sich auf talentierte Schüler zu konzentrieren. Eingebettet in das neue Konzept ist eine Botschaft gegen Mobbing, Rassismus und Diskriminierung. „Leider sind solche Themen an Schulen auch heute noch ein großes Thema“, sagt Paridis. „Ich musste als Schüler selber dadurch, als ich gesagt habe, das ich singen möchte.“ Nun will er mit der „Hidden Talents School“ nicht nur musikalische Talente finden, sondern auch ein Zeichen für mehr Toleranz setzen.

Dabei klingt seine Idee zunächst nicht anders als bei anderen gängigen TV-Showformaten: Über sogenannte Vor-Castings können sich ab Februar Schüler der weiterführenden Klassen online per Video bewerben. „Ich habe aber auch vor, Castings in den größten Wuppertaler Schulen zu veranstalten, weil nicht alle Schüler die Möglichkeit haben, sich mit einem Video zu bewerben“, erläutert Paridis. Das Besondere: Neben Sängern, werden auch Musiker, Bands, Rapper, Beatboxer sowie Tänzer gesucht.

Anschließend werden die 20 besten Bewerber zu den „Jury-Castings“ eingeladen, die voraussichtlich nach den Osterferien in der Gesamtschule Else Lasker-Schüler stattfinden sollen. Dort müssen sich die Talente vor einer dreiköpfigen Jury sowie einem wechselnden Publikum aus Schülern der Gesamtschule beweisen. Wer in die nächste Runde will, muss alle Juroren von sich überzeugen. Dafür lässt sich Paridis gerade einen speziellen Jury-Tisch mit Licht- und Soundeffekten herstellen. Ein weiterer Clou: Jeder Künstler darf seine Klasse mitbringen, die in separaten Räumen, den „Classrooms“, den Auftritt via Livestream mitverfolgen.

Ist das auch geschafft, folgt das Online-Voting, in dem man in einem Mitschnitt zu dem jeweiligen Kandidaten den kompletten Casting-Tag samt Auftritt nachverfolgen und für seinen Favoriten stimmen kann.

Die Top Ten aus diesem Voting treten dann im Juni in den Finalshows im Barmer Bahnhof an. Auf den Gewinner wartet neben einem Stipendium an der Music Academy auch ein Tag im Hochseilgarten mit seiner Schulklasse.

Als Schirmherr für die Show wird derweil Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn fungieren. Er zeigt sich von Paridis Engagement begeistert: „Ich fand das Konzept von Beginn an sehr interessant. Durch die Einbeziehung der Schulen erhält das Projekt zudem einen pädagogischen Aspekt. Das zeigt, was wir für kreative Leute in der Stadt haben.“

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