Aktionstag Polizei berät Radler auf der Trasse

Wuppertal · Am Europäischen Tag des Fahrrads gab es viele Tipps zu Rädern und Pedelecs.

 Ralf Wentland von der Polizei machte den Radfahrern – hier Christian Wirtz – mit einem Display deutlich, wie lange sie zum Anhalten brauchen.

Ralf Wentland von der Polizei machte den Radfahrern – hier Christian Wirtz – mit einem Display deutlich, wie lange sie zum Anhalten brauchen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Fahrrad- und Pedelecfahren wird in Wuppertal immer beliebter. Aus diesem Grund veranstaltete die Polizei am Montag, dem Europäischen Tag des Fahrrads, einen Aktionstag zum Thema Unfallprävention auf der Nordbahntrasse. So konnten sich Passanten beispielsweise anhand eines Modells, einem Ei in einem Styroporhelm, selbst davon überzeugen, wie sinnvoll ein Helm beim Radfahren ist. „Das Experiment mit dem Ei zeigt Wirkung, vor allem bei den Kindern“, sagt Simone Mellin, Pressesprecherin der Polizei.

Ein nachgestellter Bremsweg sollte für die Geschwindigkeit sensibilisieren. „Vielen ist der Bremsweg gar nicht bewusst“, erklärt der Leiter der Verkehrsunfallprävention, Michael Bartsch. Bei einem Radfahrer wurde eine Geschwindigkeit von 23 Stundenkilometern gemessen. Bei einer Sekunde Reaktionszeit würde der gesamte Anhalteweg bei etwas mehr als zehn Metern liegen. Bei 30 Kilometern in der Stunde sogar bei etwas mehr als 14 Metern, erklärt Bartsch. „Die Geschwindigkeit ist den Fahrfähigkeiten oft nicht angepasst“, sagt er. Deswegen müsse der Umgang gerade mit dem Pedelec geübt werden.

Neben den Präventionsmaßnahmen gab es im Bergischen Land auch zahlreiche Kontrollen. Dabei sollten nicht nur Fahrradfahrer, sondern auch Autofahrer und Fußgänger auf Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden. Steigende Unfallzahlen würden diese Notwendigkeit zeigen. „Autofahrer müssen sich daran gewöhnen, dass das Fahrradfahren in Wuppertal zunimmt“, sagt Bartsch. Gerade beim Abbiegen würden häufig Unfälle passieren. Fahrradfahrer sollten sich bewusst machen, dass sie übersehen werden könnten. Vor einem Spiegel konnten sich Passanten sowohl mit als auch ohne Warnweste aufstellen. Beim Tragen einer Weste könne ein Radfahrer schon aus bis zu 120 Meter Entfernung gesehen werden. „Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Straßenverkehrsordnung für jeden gilt“, sagt Bartsch. Gerade Autofahrer seien gefragt, den richtigen Abstand zu Radfahrern einzuhalten. Ein weiterer Aspekt, auf den die Polizei aufmerksam macht, ist, dass Handys nicht in den Straßenverkehr gehören. Sie beeinträchtigen die Konzentration und die Reaktionszeit.

„Die Rücksichtnahme ist noch nicht so, wie sie in den großen Städten vorhanden ist“, bemängelt Klaus A. Flieger von der Verkehrswacht Wuppertal. Die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr sei dabei aber besonders wichtig.

Die Polizisten suchten das Gespräch zu vorbeifahrenden Fahrradfahrern und sprachen sie auf fehlende Reflektoren oder die Wichtigkeit eines Helms an. Panagiotis Tzanis unterzog sich einem Ausrüstungscheck, der nicht ganz so gut ausfiel. „Ich habe ein wirklich schlechtes Gewissen“, sagte er. Bis sein Fahrrad nachgerüstet ist, will er es zukünftig lieber zu Hause stehen lassen und zu Fuß gehen.

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