Gesprächsrunde Politiker und Schüler diskutieren über Europa

Barmen · Bei einem Gespräch im Berufskolleg konnten junge Leute Fragen zur Wahl stellen.

 Jürgen Hardt (MdB, CDU), Norbert Leven (Schnug-Geschäftsführer), Manfred Todtenhausen, (MdB, FDP), Helge Lindh (MdB, SPD) und Lothar Leuschen (WZ-Chefredaktion) (v.l.) in der Diskussion.

Jürgen Hardt (MdB, CDU), Norbert Leven (Schnug-Geschäftsführer), Manfred Todtenhausen, (MdB, FDP), Helge Lindh (MdB, SPD) und Lothar Leuschen (WZ-Chefredaktion) (v.l.) in der Diskussion.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Das Berufskolleg Barmen Europaschule lud am Freitag zur 23. Europaveranstaltung ein. Hauptbestandteil war eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Europawahl im Schatten des Brexit - Sind wir wahlmüde?“. Dafür stellten sich die Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt (CDU), Helge Lindh (SPD), Manfred Todtenhausen (FDP), sowie der Geschäftsführer der Karl Schnug Kraftwagenspedition Dr. Norbert Leven und aus der Chefredaktion der WZ, Lothar Leuschen, den Fragen der Schüler. Sie erklärten, weshalb sie von Europa überzeugt sind. „Wir sind froh, dass die Politik erkannt hat, dass man mit den Schülerinnen und Schülern sprechen muss“, sagte Lehrer Wendelin Volk, der die Veranstaltung moderierte. Ziel sei es, den Schülern die Wichtigkeit und Bedeutung von einem vereinten Europa nahezubringen.

„Europa bedeutet Sicherheit. Nur gemeinsam ist es möglich, wettbewerbsfähig zu sein“, sagte Todtenhausen. Norbert Leven erklärte, dass offene Grenzen zum Kennenlernen führen und der Austausch zwischen den Staaten elementar sei.

Zentrale Frage an die Schüler war, was sie sich von Europa wünschen. „Die EU sollte geplante Ziele einhalten, beispielsweise beim Klimaschutz“, sagte eine Schülerin. Ein angehender Bankkaufmann wünschte sich mehr Emotionen und „Politik für den Menschen, nicht für Lobbyisten“. Dies stieß auf Zustimmung bei den Mitschülern, allerdings auf Gegenwehr bei den Politikern.

„Die Ergebnisse aus Brüssel nehmen einen emotional nicht mit und das ist auch gut so, sonst wären sie nicht im Konsens“, sagt Jürgen Hardt. Auch kam der Vorwurf von Seiten der Schüler, dass die EU die Digitalisierung verschlafe. Der Wunsch nach einer modernen Wirtschaftspolitik sei deshalb umso stärker.

„Demokratie ist mit Arbeit verbunden“, sagte Lothar Leuschen. Wenn sich etwas in der Politik ändern solle, müssten sich die jungen Menschen aktiv daran beteiligen. Das Interesse der Schüler an der Europaveranstaltung sei dabei schon eine gute Basis. Ein Schüler der E-Commerce Klasse brachte die Frage auf, wofür noch Nationalstaaten gebraucht werden würden. Europa erscheine ihm wie eine Regierung ohne Land.

Das Podium motivierte die
Schüler, wählen zu gehen

„Europa ist wunderbar. Europa ist für Sie da. Die Tür steht weit offen, nehmen Sie es an“, sagte Leven und rief dazu auf, zur Europawahl zu gehen. Auch Wendelin Volk motivierte seine Schüler, wählen zu gehen. „Nur wer zur Wahl geht, hat die Möglichkeit, auch in Zukunft an seinen persönlichen Zielen mitzuarbeiten“, sagte er. Bürgermeisterin Bettina Brücher machte darauf aufmerksam, dass es nicht selbstverständlich ist, ein solches Wahlrecht zu besitzen.

Neben der Podiumsdiskussion wurde der beste, von Schülern erstellte Erklärfilm zur Europawahl prämiert. Als Preis winkte eine eintägige Fahrt nach Brüssel. „Wir wollen die Schüler motivieren, sich mit europäischen Werten und der europäischen Realität auseinanderzusetzen“, sagte Moderator Michael Scheidweiler. Auch ein Film über Fake News wurde gezeigt, der den Landespreis im europäischen Wettbewerb gewonnen hat.

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