Streitthema : Wuppertaler Politik führt hitzige Debatte über den Döppersberg
Wuppertal Die Parteien in Wuppertal streiten über mögliche Maßnahmen gegen Vandalismus.
Die Geschäftsbrücke wurde vor fast zwei Jahren eröffnet, der obere Bahnhofsvorplatz vor neun Monaten. Noch ist alles neu, aber es gibt inzwischen auch Beschädigungen. Wie damit umgehen? Das treibt derzeit die Politik um.
Das Steuerungsgerät für die Bewässerung der Wiesen auf dem oberen Platz wurde ausgegraben und gestohlen. Stangen in den Mauerlücken zum Schutz kleiner Kinder wurden verbogen und herausgerissen. Auch Spannseile gegen die Tauben wurden zerschnitten Und der Aufzug war schon mehrmals durch Gegenstände blockiert. Durch Vandalismus sei am Döppersberg bereits ein Schaden von mehreren tausend Euro entstanden, hatte die Stadt schon Anfang Juli berichtet.
Vor einigen Tagen nannte Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) das „Zustände, die wir nicht hinnehmen werden“. Er habe daher den Ordnungsdezernenten Matthias Nocke beauftragt, kurzfristig eine Arbeitsgruppe aller Beteiligten zur Lösung des Problems einzusetzen.
Zusammenarbeit im Projekt Kosid
Matthias Nocke (CDU) – gerade aus dem Urlaub zurück – wollte sich am Montag nicht kurzfristig dazu äußern. Die CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans-Jörg Herhausen und Ludger Kineke haben Muckes Aufforderung bereits „heiße Luft“ genannt. Und auf das Forschungsprojekt „Kosid“ verwiesen, in dem eine Abstimmung aller Beteiligten stattfinde. Der Name steht für „Kooperation Sicherheit Innenstadt/Döppersberg“. Dabei arbeiten Uni, Polizei, städtischer Ordnungsdienst, Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW), Bahn und Drogenberatung zusammen, um ein Konzept zu entwickeln. Das Projekt ist auf drei Jahre angesetzt. Dazu habe Nocke bisher nur einen „mageren“ Bericht geliefert, kritisierte die SPD.
Projektmitarbeiter Moritz Quel berichtet auf WZ-Nachfrage, dass es erste Workshops der Beteiligten gegeben habe, derzeit eine Befragung von 10 000 Wuppertalern und mehrere Bürgerworkshops für 2020 vorbereitet würden. Er hält Vandalismus in einem Bahnhofsviertel nicht für ungewöhnlich. Aber dem müsse man entgegentreten. „Letztendlich geht das nur mit vielen Augen, also mit sozialer Kontrolle.“ Daher wollten sie Konzepte entwickeln, den Döppersberg zu beleben.