Musik : Wuppertaler Orgeltage: Cembalo trifft auf ein „Örgelchen“
Wuppertal Thomas Pauschert und Wolfgang Klausener spielen korrekt, aber steril.
„Orgel & Cembalo“ war das Konzert überschrieben, das am Samstag im Rahmen der Wuppertaler Orgeltage (WOT) in der Citykirche Elberfeld stattfand. Bereits in der Begrüßungsrede wurde die später erklingende Truhenorgel als „Örgelchen“ tituliert, und tatsächlich blieb die große Alexander-Schuke-Orgel der Kirche an diesem Abend stumm. Lag das an der notwendigen Korrespondenz im Zusammenspiel für die beiden Ausführenden oder den ungleichen Klangverhältnissen zwischen einem Cembalo und einer Orgel?
Selbst die kleine, im Chorraum der Kirche aufgestellte Truhenorgel kam an diesem Abend nur einmal über den 8’-Einheitssound hinaus. Auf jeden Fall wunderte man sich gleich ein zweites Mal, dass im Programmheft beschrieben wurde: „eine Besetzung, die es gar nicht gibt“, weiß man doch, dass es schon Ende des 18. Jahrhunderts Originalwerke des Italieners Giussani für diese Kombination gab, und später Flor Peeters, Hermann Schröder und auch Peter Planiavsky für Positiv und Cembalo schrieben.
Duettpartner sprechen
„eine“ Sprache
Sei’s drum, in den drei gefertigten Bearbeitungen im Stile Couperins über Werke von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach, präsentierten sich die Interpreten, Thomas Pauschert - Cembalo und Wolfgang Kläsener - Orgelpositiv als zwei technisch versierte Spieler. Pauschert arbeitet nach vielseitiger Ausbildung heutzutage als freiberuflicher Cembalist und Lehrer einer freien Waldorfschule. Kläsener, Künstlerischer Leiter der Wuppertaler Orgeltage, kennt man in Wuppertal, seit 2017 arbeitet er als Kirchenmusiker in Solingen.