Kommunalwahl OB-Kandidaten stellen sich auf dem Carnaper Platz vor

Wuppertal · Für die Politiker auf der Bühne gab es am Montagabend Applaus per Warnblinkanlage. Alle Kandidaten hielten gerade ihre Qualifikationen für das Oberbürgermeister-Amt am besten passend.

 Ungewöhnicher Anblick: Berhard Sander, Marcel Hafke, Andreas Mucke, Moderator Stefan Kirschsieper, Uwe Schneidewind und Panagiotis Paschalis diskutierten vor Zuschauern in Autos.

Ungewöhnicher Anblick: Berhard Sander, Marcel Hafke, Andreas Mucke, Moderator Stefan Kirschsieper, Uwe Schneidewind und Panagiotis Paschalis diskutierten vor Zuschauern in Autos.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Um Wirtschaft und Stadtentwicklung ging es vor allem bei der Vorstellung der fünf Oberbürgermeisterkandidaten in Autokino auf dem Caraper Platz. Der Verein Wuppertalaktiv! Hatte kurzfristig eingeladen und rund 100 Interessierte waren auf den Parkplatz vor der WSW-Zentrale gekommen.

Auf der Bühne der Sparkasse präsentierten sich der amtierende Stadtchef Andreas Mucke (SPD) sowie die Kandidaten Uwe Schneidewind (CDU/Grüne), Marcel Hafke (FDP), Bernhard Sander (Linke) und der unabhängige Kandidat Panagiotis Paschalis.

Alle Kandidaten hielten gerade ihre Qualifikation für die richtige für das angestrebte Amt: Uwe Schneidewind betonte seinen Blick von außen auf die Politik sowie seine Vernetzung, Hafke brachte seine langjährige Politikerfahrung als Landtagsabgeordneter ins Spiel, Sander hob hervor, dass er Politik studiert und Führungsaufgaben in Unternehmen übernommen hat, Paschalis verwies auf Managementerfahrungen und seine Zeit als Dezernent in Wuppertal. Und Mucke hob hervor, dass er die Stadtpolitik als Ratsherr, Geschäftsführer der Quartierentwicklungsgeslleschaft und eben Oberbürgermeister kennt.

Sander beklagte den
Mangel an Stadt-Personal

Als künftige Chefs der Verwaltung beklagte Sander den Mangel an Personal, während Paschalis besseres Management forderte. Hafke forderte eine andere Haltung, die nicht auf Hinderungsgründe blickt, sondern auf Ermöglichung. Mucke lobte zunächst die Verwaltung: „Ich finde, wir haben ein tolles Team!“ Er verwies darauf, dass in seiner Amtszeit zum ersten Mal eine Personalentwicklungskonzept erstellt wurde. Nun müssten noch Prozess verbessert werden. Schneidewind erklärte, die Führungskräfte der Verwaltung gewinnen zu wollen, damit alle an einem Strang ziehen - das sei in den letzten Jahren nicht genug geschehen.

Für die Mehrheitsfindung im Rat setzte Paschalis auf seine Unabhängigkeit: „Ich werde auf alle zugehen.“ Sander betonte: „Wir gehen von Sachfragen aus.“ die Linke habe auch zuletzt mit unterschiedlichen Parteien gestimmt. Hafke sagte: „Ich glaube, es ist klug, mit wechselnden Mehrheiten zu regieren und um die beste Idee zu streiten.“ Zusammenschlüsse wie die „Groko“ und das Kernbündnis lähmten die Politik. Schneidewind verwies auf die Bewegung, die das neue Kernbündnis von CDU und Grünen bereits in die Stadtpolitik gebracht habe - „da sind noch breitere Mehrheiten möglich“. Mucke betonte, als Oberbürgermeister seien ihm politische Farben nicht wichtig, sondern nur gute Stadtpolitik.

Um die Folgen der Coronakrise auszugleichen, forderte Sander ein Investitionsprogramm, denn die Stadt selbst könne nicht viel leisten.Paschalis forderte eine Wirtschaftspolitik, die auch Einnahmen generiert und die Unternehmen mit einbezieht. Mucke erklärte, bis zur Coronakrise habe sich Wuppertal gut erholt, jetzt könne die Stadt nicht weiter sparen. Er jedenfalls wolle keine Erhöhung von Gewerbe- oder Grundsteuer. Die Stadt brauche Gewerbeflächen.

Hafke kritisierte die CDU
in Sachen Kleine Höhe

Schneidewind forderte dafür eine Strategie. Es gehe nicht nur um Flächen, sondern auch die Art der Unternehmen, um Zukunftsbranchen. Dafür sei auch ein gut vernetzter Oberbürgermeister gut, der Unternehmen werben kann. Und ein Stadtmarketing, um solvente Bewohner in die Stadt zu holen, die Einkommenssteuer zahlen.

Hafke kritisierte die CDU für ihren Haltungswandel bei der Kleinen Höhe, so gingen Gewerbflächen verloren. Die Stadt brauche gerade jetzt,  nach Corona, neue Flächen. Paschalis erklärte in Bezug auf das bestehende Stadtentwicklungskonzept, es sei zu wenig mit Unternehmen erarbeitet. Aus seiner Sicht müsse mehr in der Talachse und weniger auf der grünen Wiese getan werden. Hafke kritisierte: „Wir haben Ideen, aber kein Controlling.“ Man dürfe jetzt nicht weiter an einer Strategie feilen, müsse sie umsetzen. Mit Blinken der Warnblinklichter wurden die Kandidaten verabschiedet.

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