Karneval Narren ziehen in die Stadthalle ein

Elberfeld. · Die Karnevalisten der KaGe Colmar sammelten mehr als 7000 Euro für krebskranke Kinder.

 Die Siegburger Funken haben zugunsten krebskranker Kinder auf ihre Gage verzichtet.

Die Siegburger Funken haben zugunsten krebskranker Kinder auf ihre Gage verzichtet.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Ein dreifach kräftiges Wuppdika“ hieß es am Freitag, als die KaGe Colmar von 1990 zum 24. Mal zur großen Prunksitzung zu Gunsten krebskranker Kinder einlud. Ob elegant gekleidet oder kostümiert als Hase, Vampir oder Kapitän, dem bunt gemischten Publikum wurde ein buntes Spektakel von Tanzcorps, Bands und Artistik in der ausverkauften Stadthalle geboten.

Den Auftakt machten die Siegburger Funken, die Tradition und sportlichen Gardetanz miteinander verbinden. Aus dem Publikum war mehrmalig ein erstauntes oder auch erschrockenes „Oh!“ zu hören, wenn die Funkenmariechen durch die Luft flogen. Den Vertrag über ihren Auftritt zerrissen die Siegburger Funken und spendeten ihre Gage ebenfalls an krebskranke Kinder.

Tänzer zerrissen den Vertrag - Gage geht an kranke Kinder

Andreas Mucke verlieh zum ersten Mal den Orden des Oberbürgermeisters an die KaGe Colmar, den Präsident Armin Loose entgegennahm. „Die Prunksitzung ist einer der Höhepunkte des Karnevals“, so Mucke.

„Als Prinz einzumarschieren, habe ich mir erhofft, seit ich klein war“, berichtete Karnevalsprinz Thomas II. mit Prinzessin Christin I. von den Weinberger Funken.

Stefan van den Eertwegh alias „Die Erdnuss“, bepackt mit einer überdimensionierten Erdnuss im Arm, machte Witze über Florian Silbereisen als Kapitän des Traumschiffs, Trump und dessen „Zwilling Johnson“ und sparte auch die lokale Politik nicht aus: „Im Rathaus Wuppertal ist nichts zu tun, aber super Mucke.“ Auch seine Imitation diverser Tierarten sorgte für Lacher im Publikum. „Ich bin seit 33 Jahren auf der Bühne, aber so etwas Schönes wie hier gibt es in Köln nicht“, lobte die Erdnuss.

Die Albatrosse und die Mennekrather brachten mit vielen bekannten Karnevalsliedern die Menge zum Schunkeln und animierten das Publikum zum Mitsingen und Tanzen. Die Rezag Husaren aus Köln, ein Männercorps mit nur einem einzigen Funkemariechen, kombinierten Breakdance-Elemente mit dem klassischen Tanzcorps-Repertoire.

Bauchredner Tim Becker stritt sich auf der Bühne liebevoll mit seinen Handpuppen, einem pinken Pony, dem Hippie und Woodstock-Anhänger Joe und einem schlecht gelaunten Kaninchen, das so gar nicht aus seinem Zauberhut wollte.

Auch an Artistik durfte es nicht fehlen. „Die Farellos“ beeindruckten mit einer Einrad-Show. Mit dem Einrad die Stufen einer Treppe hochspringen, dann auf einem Trampolin landen und zwischendurch mit einem Hochrad Seilspringen – während einer auf den Schultern des anderen steht – kein Problem für das Duo.

 Auch der einarmige Handstand der Charakterfigur Frau Schmidt auf dem Kopf ihres Partners dürfte dafür gesorgt haben, dass manch ein Zuschauer die Luft anhielt. Nicht umsonst hatte das Duo auch schon Auftritte in Monte Carlo.

Die TSC Rhein-Stars aus Düsseldorf boten eine Show mit Musicalcharakter, bestehend aus acht Tänzen inklusive Kostümwechsel. Von Ägyptern über Piraten und König der Löwen bis Burlesque blieb auf diese Weise wohl kein Wunsch offen.

Arnhild Belde, Mitglied der Show-Garde Wuppertal, besucht die Prunksitzung schon seit vielen Jahren und zeigte sich begeistert von der diesjährigen Show: „Es war ein Spitzenprogramm. Ich habe schon Karten für das nächste Jahr bestellt.“

Während der Show konnte zusätzlich für krebskranke Kinder gespendet werden. So wurden insgesamt mehr als 7100 Euro gesammelt.

Nach dem etwa fünfstündigen Programm wurde das Publikum mit den Zeilen „Ich bin verliebt in mein Wuppertal“ in die Aftershow-Party mit Schlagersänger Tim Berger entlassen.

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