Wuppertaler nach Kieferbruch und Marihuana-Deal verurteilt

Der 16-Jährige bekam Bewährungsstrafe.

Wuppertal. Ein 16 Jahre alter Wuppertaler wurde vom Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Strafe von sechs Monaten Jugendarrest verurteilt. Auch weil der Jugendliche sich im Prozess reuig zeigte, wurde die Strafe auf Bewährung ausgesetzt.

Ende vergangenen Jahres soll der 16-Jährige Marihuana im Wert von zehn Euro an einen anderen Jugendlichen verkauft haben. Weil er annahm, sein „Kunde“ habe ihn daraufhin bei der Polizei verraten, verabredete er sich im Juli 2011 mit ihm am Mirker Bahnhof. Wie der 16-Jährige gestand, hat er ihm dort mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und den am Boden liegenden Geschädigten gegen den Oberkörper getreten. Zudem habe er ein Messer gezogen und gedroht, sein Opfer abzustechen, wenn er noch mal mit der Polizei spreche.

Der Geschädigte erlitt durch die Attacke einen Kieferbruch und musste operiert werden. Zur Stabilisierung wurde ihm eine Metallplatte in den Kiefer eingesetzt, die in einer zweiten Operation wieder entfernt werden muss. Er habe immer noch Schmerzen und Probleme bei der Nahrungsaufnahme, sagte das Opfer vor Gericht.

Im Prozess räumte der 16-Jährige die Tat vollständig ein. Er war gegen die Auflage, 200 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten, von der U-Haft verschont worden. Die Arbeitsstunden hat er bereits bei der Bahnhofsmission abgeleistet und ist dort seitdem ehrenamtlich tätig. Außerdem hatte er einen Täter-Opfer-Ausgleich angestrebt, bei dem er eine Schmerzensgeldzahlung angeboten hatte. Dem Ausgleich stimmte das Opfer nicht zu.

Mit dem Urteil von sechs Monaten Jugendarrest ist eine Bewährungsauflage ausgesprochen worden: Weitere 100 Stunden gemeinnützige Arbeit muss der 16-Jährige leisten, zudem muss er die Verhaltenstherapie fortsetzen, die er bereits freiwillig vor dem Prozess begonnen hatte.

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